Nach dem CL-Drama: 11 Alternativen zum Elfmeter
München - Die Idee kommt zu spät. Sepp Blatter hätte die Bayern retten, ihnen eine zweite, eine andere Chance geben können. Warum kommt der Fifa-Präsident erst jetzt auf diesen bahnbrechenden Gedanken? Auf dem 62. Kongress des Weltverbandes in Budapest sagte der 76-Jährige am Freitag: „Fußball kann eine Tragödie sein, wenn es zum Elfmeterschießen kommt. Fußball ist ein Mannschaftssport, und wenn es zum Duell eins gegen eins kommt, verliert er seinen Grundgedanken.“ Viel schlimmer: Plötzlich gewinnen sogar die Engländer.
Das „Elferdrama dahoam“ muss Blatter so geschockt haben, dass er sich nun an die höchste deutsche Fußballinstanz wendet: den Kaiser, dem Vorsitzenden der „Task Force Football 2014“ Blatter: „Vielleicht können sie eine Lösung finden, vielleicht nicht heute, aber in der Zukunft.“
Ja gut, äh – Befehl ist Befehl. „Der liebe Gott freut sich über jeden Champions-League-Sieger“, hört man den Franz sagen. Die AZ hilft. Hier elf Vorschläge für Alternativen zum Elfmeterschießen:
Alternative 1: MÜNZWURF
Geschichtsträchtige Sache: 1965 blieb Köln der Halbfinal-Einzug im Landesmeister-Bewerb gegen Liverpool verwehrt, im zweiten Wurf. Beim ersten Versuch blieb die Münze senkrecht im Morast stecken. Was für eine Neubelebung spricht: die Top-Übertragungsmöglichkeiten durch Spy-Cam und Super-Super-Super-Zeitlupe. Plus Numismatiker im Analyse-Studio: Welche Münze fliegt wie?
Alternative 2: ENTSCHEIDUNGSSPIEL
1974 holten die Bayern so im zweiten Anlauf gegen Atletico Madrid den Pott. Die Stadt München, die Gastronomen und die Verlierer des ersten Ticket-Roulettes hätten sich gefreut: Man hätte einfach Montagabend nochmal gegen Chelsea gespielt. Vorteil Bayern: Die alten Herren der Blues wären (zu) müde gewesen.
Alternative 3: ELF KLEINE KICKERLEIN
Einfach weiterspielen, alle fünf Minuten muss der Trainer einen Mann seiner Elf rausnehmen – bis sich Neuer und Cech an der Mittellinie dribbelnd im Eins-gegen-Eins gegenüber gestanden hätten. Wie bei Schlag den Raab!
Alternative 4: PER QUIZ-SHOW
Wunderbares Fernseh-Format. Im Mittelkreis wird Jauchs Studio aufgebaut. Heynckes muss auf den Stuhl. Telefon-Joker? Klar: die Experten Kahn & Co. Publikumsjoker: Vorhanden. Über 60000.
Alternative 5: FAIRPLAY-WERTUNG
Irgendwie dröge. Ist ja keine Nobelpreis-Verleihung. Dann eher „Kalle-Bingo“, auch: FINANCIAL FAIRPLAY genannt.
Alternative 6: KALLE-BINGO - FINANCIAL FAIRPLAY
Mit Offenlegung aller Konten bei „Sky Dispo“. Bayerns Vorteil gegen Abramowitsch. Die Überschrift würde lauten: Sauber g’wirtschaftet: Karl Hopfner holt den Pott.
Alternative 7: SÄNGERKNABEN
Auch schön. Wer in den Kurven lauter brüllt, gewinnt. Selten war der Begriff vom 12. Mann authentischer.
Alternative 8: SCHNICKSCHNACKSCHNUCK
Unfair für die Briten: Bayern (Kroos, Ribéry) übte schon in der Liga. Nicht ohne: Wer meldet sich, hält dem Druck stand?
Alternative 9: BASKETBALL
Schnell zwei Körbe an die Torlatten montiert und auf geht’s: Dreier statt Elfer. Bastian Schweinsteiger, Bayerns größter Basketball-Fan und Kumpel von Steffen Hamann, hätte getroffen, ganz sicher.
Alternative 10: GOLF
Die Elfmeterpunkte werden zu Löchern gebuddelt: Einlochen mit Franz, Hoeneß & Co. – putten für den Pott.
Alternative 11: TORWAND
Drei oben, drei unten. Passt: Das ZDF hat ja ab nächster Saison die Rechte für die Champions-League. Gut für Bayern, falls Robben ran darf: Rechts unten ist ein Loch. Und alles ohne Keeper.