Nach dem Beben: Wie es bei den Bayern weitergeht

Der Rauswurf von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic überschattet den Münchner Meisterjubel. Jetzt wollen sich die Bosse erklären - und danach mit Team und Fans feiern.
dpa |
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2023 jubelten sie noch – in diesem Jahr werden die Stars des FC Bayern den Traum von der Meisterschaft wohl abschreiben müssen.
2023 jubelten sie noch – in diesem Jahr werden die Stars des FC Bayern den Traum von der Meisterschaft wohl abschreiben müssen. © Federico Gambarini/dpa
München

Inmitten des Bebens an der Clubspitze um den Rauswurf der Vorstände Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic will der FC Bayern am Nachmittag seinen elften Meistertitel in Serie feiern.

Zuvor haben die Münchner für 11.30 Uhr zu einer Pressekonferenz mit Vereinschef Herbert Hainer und dem neuen Vorstandsvorsitzenden Jan-Christian Dreesen geladen. Dort wollen die Bosse die Trennung von Kahn und Salihamidzic erklären, die der Rekordmeister kurz nach dem Titelgewinn am Samstag bestätigt hatte. 

Der Rauswurf

Der vor zwei Jahren an die Spitze des Vorstands aufgerückte Kahn hatte schon beim 2:1-Sieg in Köln auf der Tribüne gefehlt. "Weil es mir vom Club untersagt wurde", wie der 53-Jährige twitterte. "Das war der schlimmste Tag meines Lebens, es mir zu nehmen, mit den Jungs zu feiern", sagte Kahn später bei Sky. Am Freitag war auf einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung die Trennung vom Ex-Nationaltorwart und von Sportvorstand Salihamidzic beschlossen worden. "Ich habe viel gelernt. Der FC Bayern ist etwas Besonderes, ein Club, der immer Erfolg haben wird. Deswegen bin ich sehr stolz auf die Zeit", sagte Salihamidzic.

Die Erklärung

Die Entscheidung sei dem Aufsichtsrat nicht leicht gefallen, versicherte Vereinschef Hainer. Die "Gesamtentwicklung" sei aber der Grund für den Beschluss. Kahn und Salihamidzic wird eine verfehlte Personalpolitik bei der Zusammenstellung des Kaders vorgeworfen. Auch die Abwicklung des plötzlichen Trainerwechsels von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel sorgte für heftige Debatten. 

Die Kritik

Beobachter kritisierten die Kommunikation der Münchner so kurz nach dem entscheidenden Saisonspiel scharf. "Das ist dem FC Bayern unwürdig. Sie müssen aufpassen, dass sie sich nicht auseinanderdividieren", sagte Sky-Experte Dietmar Hamann. "Irre. Mir fehlen wirklich die Worte. Art und Weise, Zeitpunkt", sagte der frühere Bayern-Profi Sandro Wagner im ZDF. Der ehemalige Münchner Toni Kroos sagte dem Portal "Real total" zum Umgang der Bayern mit Kahn: "Das ist jetzt nicht meine Baustelle, aber es gibt mittlerweile schon ein Bild ab, das ein bisschen bedenklich ist." 

Die Nachfolge

Der bisherige Finanzvorstand Dreesen übernimmt den Posten von Kahn. Ein neuer Sportvorstand wird noch gesucht. Im Gespräch ist einmal mehr Max Eberl, derzeit bei RB Leipzig im Amt. Genannt wird auch der Name von Eintracht Frankfurts Sportchef Markus Krösche. Der "Bild am Sonntag" zufolge rückt Kahns Vorgänger Karl-Heinz Rummenigge in den Aufsichtsrat. Er soll die Münchner bei der Kaderplanung für die neue Saison beraten.

Die Party

Für den Nachmittag lädt der FC Bayern seine Fans zur Meisterparty auf den Marienplatz. Ab 14.00 Uhr wird auf einer Leinwand das letzte Saisonspiel des Münchner Frauenteams gezeigt, das mit einem Sieg gegen Turbine Potsdam ebenfalls Meister werden kann. Ab 17.30 Uhr wollen sich die Münchner Meisterspieler dann auf dem Rathausbalkon präsentieren. 

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