Nach Bruch mit Manchester United: Erneut Gerüchte um Ronaldo und den FC Bayern

Mega-Star Cristiano Ronaldo forciert mit einem Skandal-Interview seinen Abgang von Manchester United im Winter. Wie schon im Sommer wird der Portugiese mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht. Warum ein Wechsel unwahrscheinlich ist.
von  Bernhard Lackner
Cristiano Ronaldo wird einmal mehr mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht.
Cristiano Ronaldo wird einmal mehr mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht. © IMAGO / Ricardo Larreina Amador

München/Manchester - Es wäre einer der größten Transfer-Coups der Bundesliga-Geschichte gewesen: Im vergangenen Sommer versuchte Mega-Star Cristiano Ronaldo verzweifelt, seinen aktuellen Verein Manchester United zu einem Champions-League-Klub zu verlassen, und ließ sich dabei auch beim FC Bayern anbieten. Die Bosse der Münchner haben den Vorstoß längst bestätigt, lehnten aber dankend ab.

Es war auch besser so. Ronaldo musste schließlich in Manchester bleiben – und sorgt dort seitdem für einen Skandal nach dem anderen. Zum Trainingsauftakt im Sommer erschien er erst gar nicht, auch die Auslandsreise nach Thailand und Australien ließ er "aus privaten Gründen" sausen. Schon mehrmals verließ er als Einwechselspieler beleidigt das Stadion, obwohl die Partien noch nicht einmal beendet waren.

Skandal-Interview: Cristiano Ronaldo bricht mit Manchester United

Ronaldo will nur noch weg aus Manchester, wie sein jüngster Skandal einmal mehr verdeutlicht. In einem nicht vom Verein autorisierten TV-Interview mit dem britischen Moderator Piers Morgan holte der mittlerweile 37-Jährige zu einem aufsehenerregenden Rundumschlag aus. Gegen seinen Trainer, gegen ehemalige Mitspieler, gegen den kompletten Klub.

Für Coach Erik ten Hag etwa habe er keinen Respekt, weil dieser ihn auch nicht respektiere. Über den einstigen Interimstrainer Ralf Rangnick, der vor seinem Amtsantritt als Nationaltrainer Österreichs auch als Berater für United tätig war, sagte Ronaldo: "Der Typ ist nicht mal ein Trainer. Wenn Du nicht mal Trainer bist, wie kannst Du dann der Boss von Manchester United sein? Ich hatte davor noch nie von ihm gehört." Ein öffentlicher Bruch mit dem Verein!

Bericht: Bayern-Bosse trafen sich letzte Woche mit Ronaldo

Dass Ronaldo United im Winter verlassen will, ist schon länger bekannt. So kommt es auch wenig überraschend, dass der fünffache Weltfußballer auch wieder mit den Bayern in Verbindung gebracht wird. Laut der britischen "Daily Mail" soll es vergangene Woche in England sogar schon ein Treffen der Verantwortlichen des Rekordmeisters mit Ronaldo und dessen Berater Jorge Mendes gegeben haben, um die Möglichkeit eines Wechsels im Winter auszuloten.

Die Zukunft von Eric Maxim Choupo-Moting (Vertrag bis 2023) sei schließlich noch ungeklärt und Sadio Mané verletzungsanfällig, argumentiert das Blatt. Dass Ronaldo im Winter tatsächlich bei den Bayern landet, scheint aber mehr als unwahrscheinlich.

Oliver Kahn: Darum hat sich der FC Bayern gegen einen Ronaldo-Transfer entschieden

Schon vor einigen Wochen hatte Vorstandsboss Oliver Kahn gegenüber der "Bild am Sonntag" erklärt, weshalb man sich im Sommer gegen eine Verpflichtung Ronaldos entschieden hat. "Wir haben das Thema diskutiert – sonst würden wir unseren Job nicht gut machen. Wir kamen aber zu dem Schluss, dass er bei aller Wertschätzung von uns allen in der aktuellen Situation nicht zu unserer Philosophie gepasst hätte", meinte Kahn.

Auch wenn der Stürmer wohl keine nennenswerte Ablöse mehr kosten wird, dürfte dessen Gehalt die Verantwortlichen des Rekordmeisters abschrecken. In England soll der 37-Jährige 570.000 Euro verdienen – pro Woche! Damit wäre er bei den Bayern auf Anhieb mit Abstand der Spitzenverdiener. Aber eben auch eine große Gefahr für die Kaderhygiene.

Eine Diva wie Cristiano Ronaldo passt nicht zum FC Bayern

Auch der sportliche Mehrwert Ronaldos für die Bayern wäre überschaubar. Der Modellathlet ist längst in die Jahre gekommen und von seiner einstigen Form weit entfernt. Wettbewerbsübergreifend kommt er für Manchester United in dieser Saison in 16 Spielen auf gerade einmal drei Tore. Zudem passt er spielerisch nicht ins System von Trainer Julian Nagelsmann.

Ohnehin ist zweifelhaft, dass ein Spieler mit dem Ego des 37-Jährigen zu einem Verein wie dem FC Bayern passen würde. Die Münchner setzen seit jeher auf ein starkes Kollektiv. Mit herausragenden Einzelkönnern zwar, aber immer als Einheit. Ronaldo würde da deplatziert wirken – auch wenn seine Verpflichtung einer der größten Coups der Bundesliga-Geschichte sein würde.

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