Nach Attacke gegen Diego: Rot für Schweinsteiger?
München - Es war der Aufreger eines ansonsten wenig spektakulären und eher zähen 1:0-Sieges der Bayern gegen den VfL Wolfsburg: Der Zweikampf zwischen Bastian Schweinsteiger und Diego an der Seitenlinie vor der Auswechselbank der Bayern in der 26. Minute.
Mit beiden Armen stößt der Vize-Kapitän den brasilianischen Spielmacher der Wolfsburger in den Nacken, abseits vom aktuellen Spielgeschehen. Eine Tätlichkeit? Die Gäste protestieren vehement, fordern einen Platzverweis für Schweinsteiger. Schiedsrichter Dankert, der zum ersten Mal eine Partie der Bayern pfeift, zeigt Schweinsteiger die Gelbe Karte. Nur Gelb?
Diego beklagte sich nach dem Spiel: „Ich habe einen Kontakt in meinem Nacken gespürt. Das war für mich überraschend, ich habe ihn nicht kommen gesehen. Er trifft mich im Rücken und am Kopf.“ Der Brasilianer, der eine Minute später für ein hartes Einsteigen gegen Lahm selbst die Gelbe Karte sah, sagte weiter: „Der Schiedsrichter hat Schweinsteiger Gelb gegeben. Es ist manchmal schwer zu verstehen, wie die Schiedsrichter entscheiden und hart zu akzeptieren. Aber ich versuche das zu akzeptieren. Ich denke, alle haben die Situation gesehen.Das soll jeder beurteilen, was er gesehen hat. Generell aber habe ich keine Probleme mit Schweinsteiger, er ist ein fantastischer Spieler.“
Die Wolfsburger waren ob der Szene richtig angefressen, Trainer Dieter Hecking biss sich auf die Lippen, Manager Klaus Allofs meinte: „Die Bilder sprechen für sich. Ich bin aber weit davon entfernt, hier eine Rote Karte in der Szene zu fordern.“
Das tat dafür nach der Partie Ivica Olic, der Ex-Bayer. Er sagte: „Ich habe die Szene jetzt noch einmal im Fernsehen gesehen. Schweinsteiger kriegt nur Gelb, aber es ist für mich Rot. Er hat ihn getroffen, der Ball war nicht in der Nähe. Wenn Diego das gemacht hätte, wäre es Rot gewesen.“ Lex Bayern? Vorteil Schweinsteiger?
Olic weiter: „Es war ein entscheidender Moment des Spiels.“ Klar 60 Minuten in Unterzahl – und die Bayern hätten noch mehr Mühe mit den zähen Wolfsburgern gehabt.
Da der Schiedsrichter die Szene jedoch abgepfiffen und Schweinsteiger die Gelbe Karte gezeigt hat (Stichwort Tatsachenentscheidung!) kann das Sportgericht nicht nachträglich ermitteln – und so droht dem Bayern-Vizekapitän auch keine nachträgliche Verhandlung und damit Sperre.
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