Muss Joachim Löw Jérôme Boateng jetzt als Hummels-Back-up zurückholen?

Schweinsteiger vermisst den Bayern-Star im DFB-Kader: "Er ist besser als alle Verteidiger, die nun im EM-Aufgebot Deutschlands stehen."
von  Maximilian Koch
Könnte für Hummels bei der EM nachnominiert werden: Jerome Boateng. (Archivbild)
Könnte für Hummels bei der EM nachnominiert werden: Jerome Boateng. (Archivbild) © Jan Huebner/Hufnagel/imago

Seefeld - Nach dem Saisonende beim FC Bayern gönnte sich Jérôme Boateng (32) zuletzt ein paar sonnige Tage auf Ibiza, inzwischen ist er aber wieder nach München zurückgekehrt, um sich mit Einzeltraining fit zu halten. Man kann ja nie wissen. Gibt es doch noch eine EM-Chance für Boateng?

Mäßige EM-Aussichten für Boateng

Der Weltmeister von 2014 wäre wohl nur unter einer Bedingung ein Kandidat für Bundestrainer Joachim Löw: Nämlich dann, wenn sich die leichte Verletzung von Mats Hummels an der Patellasehne doch als größeres Problem herausstellen sollte. Und der Dortmunder die EM verpasst.

In diesem Fall dürfte Löw einen Spieler nachnominieren, ebenso bei einer Corona-Infektion. Boatengs Aussichten sind also mäßig, zumal Löw in den letzten Monaten keinen Kontakt zum scheidenden Abwehrmann der Münchner sucht. Aber besondere Umstände erfordern manchmal besondere Maßnahmen.

Schweinsteiger kann Löws Entscheidung nicht nachvollziehen

Bastian Schweinsteiger (36) würde sich definitiv freuen. Der Ex-Bayern-Profi hätte Boateng ganz sicher für die EM berufen. Ihm persönlich sei diese Entscheidung von Löw "ein Rätsel", da Boateng "der beste" Innenverteidiger der abgelaufenen Saison gewesen sei, sagte Schweinsteiger der "Sport Bild": "Er ist auch besser als alle Verteidiger, die nun im EM-Aufgebot Deutschlands stehen."

Neben Hummels und Niklas Süle stehen noch Robin Koch, Antonio Rüdiger und Matthias Ginter für die Innenverteidigung im Aufgebot.

Hoeneß setzte sich nicht für Boateng ein

Dass Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß öffentlich nicht für Boateng eingetreten war, enttäuschte Schweinsteiger ebenfalls. "Das hat mich überrascht. Ich kannte Uli Hoeneß immer so, dass es ihm das Wichtigste war, die eigenen Spieler des FC Bayern zu schützen", sagte der ARD-Experte: "Ich weiß nicht, ob immer noch etwas zwischen den beiden steht. Für mich ist die Leistung entscheidend. Und da führt kein Weg an Jérôme Boateng vorbei."

Schweinsteiger freut sich für Müller und Hummels

Dass für die EM aber Thomas Müller und Hummels wieder im DFB-Kader stehen, begrüßte Schweinsteiger. "Der Leistungsgedanke muss über allem stehen, die Besten müssen dabei sein", sagte er. Müller habe "sensationell performt", und Hummels verfüge über "viel Erfahrung".

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