Müller will Klarheit von Bayern

Der Bayer will wissen, „ob der Klub wirklich mit mir plant“ – und droht mit Abschied. Unter Pep Guardiola ist er unzufrieden - Louis van Gaal würde ihn gerne bei Manchester United haben
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Das waren noch Zeiten für Thomas Müller. Damals, beim FC Bayern unter Ziehvater Louis van Gaal. „Müller spielt immer“, das waren die Worte des Holländers – und so kam es dann auch.
Als später Jupp Heynckes das Traineramt an der Säbener Straße übernahm, verzichtete er auf solch plakative Ansagen. Und trotzdem: Müller spielte immer.
Und jetzt, unter Pep Guardiola? Da spielt Müller auch – aber eben nur manchmal. Und nicht immer von Anfang an. Was dazu führen könnte, dass der bayerischste aller Bayern, aufgewachsen in Weilheim, bald zumindest fußballerisch kein Bayer mehr sein könnte.

„Ich bin an einem Punkt angekommen, wo ich vor der neuen Saison wissen will, ob ich ein zentraler Bestandteil der künftigen Bayern-Elf bin. Und ob der Klub wirklich mit mir plant in den nächsten Jahren. Deshalb werde ich dieses Gespräch suchen“, sagt der 24-Jährige vor dem Abflug mit der Nationalmannschaft zur WM in Brasilien im „stern“.

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Dabei liest sich Müllers Statistik der abgelaufenen Bayern-Saison gar nicht schlecht: 50 Pflichtspiele, dazu 25 Tore. Und trotzdem: So richtig zufrieden scheint er unter Guardiola nicht zu sein.
Gerade in wichtigen Spielen, wie etwa den beiden Begegnungen im Achtelfinale der Champions League gegen den FC Arsenal, saß er auf Anweisung des neuen Trainers zu Beginn auf der Bank – und zeigte seine Unzufriedenheit danach deutlich. „Besser, dass ich nix dazu sage“, raunte er in der Mixed Zone den Reportern zu. Eine feste Position wie in der Nationalelf – unter Joachim Löw spielt Müller auf der rechten Seite – gibt es auch nicht mehr. Vom Stammspieler ist Müller zur Verschiebemasse geworden. Mal springt er auf rechts ein, wenn Arjen Robben eine Pause braucht, gelegentlich stellt ihn Guardiola hinter die Spitze und nur selten vorne rein. Der Spanier steht auf wendige, passsichere Mittelfeldspieler, die Thiago und Lahms – und damit eben nicht auf den Typ Müller, der sich sowieso schlecht in ein Schema pressen lässt. Ein Tiki-Taka-Ballkünstler ist er nicht, eher einer, der in Lücken stößt, Räume schafft. Die Bewegungen: wenig geschmeidig, eher staksig bis unkonventionell. Dabei aber immer treffsicher – was auch die WM 2010 in Südafrika bewies, als er überraschend mit fünf Treffern und drei Vorlagen Torschützenkönig wurde.

„Ich bin nicht mehr der Typ, der sagt: Gut, jetzt habe ich hier und da eine gute Rolle gespielt, trotzdem halte ich meine Klappe, und jeder kann mit mir machen, was er will“, sagt Müller jetzt. Was Kapitän Phillip Lahm schon vor Jahren beklagt habe, stimme, „als Münchner hat man es immer ein bisschen schwerer beim FC Bayern. Dabei sind wir die Basis des Clubs.“

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Obwohl sein Vertrag beim FC Bayern noch bis zum Jahr 2017 läuft, will Müller bald das Gespräch mit Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge suchen. Ob er im Sommer schon weg ist? Eher unwahrscheinlich. „Ich steh’ jetzt sicher nicht vor dem Absprung, kann aber auch keine Garantie für alle Zeiten abgeben“, hatte Müller kürzlich gesagt.

Interessenten für den variablen Offensivspieler gibt es aber zur Genüge. Der FC Barcelona soll vor einiger Zeit Interesse gehabt haben.

Und dann ist da ja noch Manchester United. Dort wird es im Sommer einen neuen Trainer geben. Erst fährt van Gaal mit den Niederlanden zur WM nach Brasilien, dann wechselt er zum Klub auf die Insel. Laut "Bild" hat Manchester bereits beim FC Bayern nachgefragt ob Müller zu haben sei - die Bayern sollen abgelehnt haben.

„Muller plays – always“ – klingt auch auf Englisch gar nicht so schlecht.

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