Müller ist der neue Titan – und jagt eine andere Torwart-Legende
München/Köln - Thomas Müller ist jetzt nicht unbedingt als schweigsamer Mensch bekannt, doch nach dem 5:0-Sieg bei Viktoria Köln beließ es der 32-jährige Offensivstar bei zwei Wörtern.
"Gelungener Abend", sagte Müller, winkte noch kurz in die Runde und verschwand durch den Ausgang in die Nacht. Dabei hätte es diesmal durchaus etwas zu sagen gegeben – denn Müller erreichte den nächsten Meilenstein in seiner großartigen Karriere.
Der Pokalauftritt beim Drittligisten war für den deutschen Nationalspieler das 632. Pflichtspiel im Bayern-Dress, damit holte er Vorstandschef Oliver Kahn ein. Jetzt liegt nur noch Sepp Maier, die andere Torwartlegende der Münchner, vor Müller – und zwar mit 689 Partien. Sollte machbar sein, Müllers Vertrag läuft bis 2024.
Thomas Müller debütierte im August 2018
Und vielleicht geht's danach sogar noch weiter. "Herzlichen Glückwunsch, Thomas", twitterte Kahn: "Ich bin gespannt, wann Sepps Rekord wackelt." Der Countdown läuft.
Müllers erstes Spiel fand übrigens am 15. August 2008 statt, damals gab es ein 2:2 gegen den Hamburger SV. Lange her. Dass Partie Nummer 632 mit einem Sieg endete, hatte – wie so oft – auch mit Müller zu tun. Zwar gelang ihm diesmal kein eigener Treffer, doch vor dem 1:0 und dem 4:0 hatte er mal wieder seine Füße entscheidend am Ball.
Thomas Müller ist auch unter Julian Nagelsmann unverzichtbar
Ein Spiel ohne Müllersche Torbeteiligung ist ungefähr so selten wie eine Interviewzone ohne Müller-Rede. Auf beides können die Münchner weiter nicht verzichten.
Auch Trainer Julian Nagelsmann setzt in der Startelf voll auf Müller, Bayerns neuen Titan. Und es läuft ja wirklich prächtig zum Saisonstart – auch ohne Robert Lewandowski. "Was für ein Team", schrieb Müller bei Instagram: "Wir haben bereits eine tolle Balance auf und neben dem Platz. Lasst uns weitermachen mit dieser Energie."
Müller selbst wird die Power wohl nie ausgehen...