Müller: "Die Dinger müssen rein!"

Thomas Müller vergibt beim 1:1 des FC Bayern bei Bayer Leverkusen klarste Chancen - und hadert hinterher mit sich selbst.
München - Es gibt solche Spiele. Thomas Müller rackerte und kämpfte, er schmiss sich in Zweikämpfe, spielte gute Pässe und stand goldrichtig.
Aber irgendwie wollte der Ball nicht über die Linie. 78 Prozent Ballbesitz hatte der FC Bayern beim ergebnismäßig enttäuschenden 1:1 (1:1) bei Bayer Leverkusen im Spitzenspiel des 8. Bundesliga-Spieltags, brachte 90 Prozent aller Pässe zum Mitspieler, gewann 55 Prozent aller Zweikämpfe und erarbeitete sich ein Torschussverhältnis von 27:5.
Am Ende gab’s zwar die Tabellenführung, aber auch nur einen Punkt. Und Müller wusste genau, woran es lag: "Die Chancenverwertung, ganz klar", sagte der erneut als Stürmer aufgebotene Nationalstürmer nach dem Spiel.
Drei Chancen ließ der 24-Jährige dabei selbst liegen. Warum? Ratlosigkeit. "Ich weiß nicht, was man da sagen soll. Vielleicht gibt es einfach so Spiele, in denen das Tor wie vernagelt ist", sagte Müller. Ein Generalproblem der Bayern: Spielerisch ist alles unter Pep Guardiola super-super-super, aber der Ertrag steht oftmals nicht im direkten Verhältnis zum Aufwand.
"Wir waren auch heute hochkonzentriert, spritzig, ballsicher. Aber die Dinger müssen rein!", sagte Müller.
Seine beste Chance hatte er Mitte der ersten Halbzeit, als er aus fünf Metern übers leere Tor köpfte – eine Albtraumszene für einen Angreifer. Müller schilderte sie so: "Der Ball kommt mit gutem Zug von David Alabas linken Fuß reingeschnitten – wie wir alle wissen. Ich sehe, dass er mir genau auf die Birne fliegt und mache den Fehler, dass ich mich runterducke, um den Ball, der auf Kinnhöhe kommt, reinzumachen. So bin ich einen drunter den Ball gekommen. Und beim Kopfball macht’s oft ein Millimeter aus, wo man ihn trifft. So geht er drüber."
Es gibt eben solche Spiele.