Mit Guardiola: Bayern spielt bald Tiki-Taka

Dieser Mann steht für Titel, Titel, Titel! Doch mit Guardiola verpflichtet Bayern auch eine komplette Philosophie: „Fußball geht bei ihm über alles – sogar über sein Privatleben und seine Gesundheit”
Florian Bogner |
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Bei der Weltmeisterschaft 1994 spielt Pep Guardiola (r.) mit Spanien gegen Deutschland (links: Thomas Strunz). Die Begegnung endet 1:1.
firo Bei der Weltmeisterschaft 1994 spielt Pep Guardiola (r.) mit Spanien gegen Deutschland (links: Thomas Strunz). Die Begegnung endet 1:1.

MÜNCHEN Die Zuschauer beim Bayern-Training erhielten gestern Vormittag schon mal einen ersten Vorgeschmack. Bei eisigen Temperaturen ließ Jupp Heynckes fast nur Kurzpassspiel trainieren – und damit die Essenz der Philosophie von Pep Guardiola, Heynckes’ Nachfolger.

Es ist kein Geheimnis, dass Bayern in Sachen Spielstil seit Jahren diesem anderen FCB nacheifert. Matthias Sammer nahm erst vor ein paar Tagen den FC Barcelona in den Mund, um auf absolute Professionalität hinzuweisen. Bastian Schweinsteiger benutzt Barcelona ebenso gerne als Vergleich. Bei Barça hat Guardiola in seiner Amtszeit von 2008 bis 2012 zwar nicht den Fußball des 21. Jahrhunderts ganz alleine erfunden – er hat ihn vielmehr akribisch herausgearbeitet, mit Weltstars wie Lionel Messi, Andrés Iniesta oder Xavi.

In Spanien hat man für das extreme Kurzpassspiel einen eigenen Begriff entwickelt: „Tiki-Taka”. Weil der Ball so schnell durch die eigenen Reihen läuft, eben: tiki-taka, tiki- taka, tiki-taka. Der Autor der Guardiola-Biografie „Pep Guardiola: Another Way of Winning”, Guillem Balague, sagt über den 41-Jährigen: „Er ist ein Romantiker. Bei Bayern kann er sich Träume erfüllen.”

Was es Guardiola leicht macht: Mit Schweinsteiger, Javi Martínez und Toni Kroos verfügt Bayern wie Barça über exquisite zentrale Mittelfeldspieler. Auch Franck Ribéry und Arjen Robben sind feine Techniker. Was Guardiola noch gefallen dürfte: Alle Leader im Team sind zwischen 26 und 29 Jahre alt, also im besten Fußballeralter. Wenn man jetzt keine Erfolge holt, wann dann? Unbändigen Hunger nach Titeln hatte Guardiola bei Barça am Ende nicht mehr verspürt. Bei Bayern wird er ihn wieder spüren.

Er und Sportvorstand Matthias Sammer liegen zudem auf einer Wellenlänge. Die beiden Fast-Glatzköpfe legen besonders viel Wert auf Jugendarbeit. Bei Barça liefen unter Guardiola mal elf Spieler auf, die in der eigenen Talentschmiede „La Masia” großgeworden sind. Bayern hat derzeit neun ehemalige Jungendspieler im Kader. Zudem sind beide extrem fußballverrückt und detailverliebt.

Balague: „Er ist absolut leidenschaftlich bei der Sache, fast schon obsessiv. Fußball geht bei ihm über alles – sogar über sein Privatleben und seine Gesundheit.”
Klingt ganz stark nach einem neuen Traum-Duo Sammer/Guardiola.

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