"Mit Dumpinglöhnen abserviert": Linke will Aufklärung im Fall FC Bayern

"Mindestlohnbetrug ist sicher kein Attribut, das die Stadt München lebt, und einem sogenannten Aushängeschild der Stadt unwürdig", begründen die Linken im Münchner Stadtrat ihren Antrag und formulieren einen Fragenkatalog.
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Es geht unter anderem um mögliche Verstöße gegen das Mindestlohngesetz bei der Bezahlung von Jugendtrainern am Campus des FC Bayern. (Archivbild)
Es geht unter anderem um mögliche Verstöße gegen das Mindestlohngesetz bei der Bezahlung von Jugendtrainern am Campus des FC Bayern. (Archivbild) © Sven Hoppe/dpa

München - Welche Konsequenzen zieht die Stadt aus dem offenbar ausufernden Lohn-Dumping am Campus des FC Bayern?

Diese und andere Fragen möchte die Fraktion der Linken in ihrem Antrag im Münchner Stadtrat beantwortet wissen; das Ganze geschieht auf Initiative ihrer Mitglieder Brigitte Wolf und Thomas Lechner.

Die Linke nimmt dabei auf Medienberichte Bezug, nach denen gegen die Vorstandschaft des FC Bayern wegen Verstößen gegen das Mindestlohngesetz am Nachwuchsleistungszentrum ermittelt werde.

Die Linke im Stadtrat fordert Aufklärung in Sachen Lohn-Dumping beim FC Bayern

Dabei handele es sich laut Zoll um diese Vorwürfe: das Vorenthalten und die Veruntreuung von Arbeitsentgelt (eine Straftat laut § 266a StGB) sowie das nicht richtige Führen von Stundenaufzeichnungen, Nichtgewährung des Mindestlohns (eine Ordnungswidrigkeit gemäß § 111 SGB IV bzw. § 21 Mindestlohngesetz).

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"Gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Format 'Sport Inside' hatten einige der Jugendtrainer des FC Bayern angegeben, über viele Jahre auf 450-Euro-Basis statt der erlaubten zehn Wochenstunden mindestens doppelt, teilweise drei bis vier Mal so lange gearbeitet zu haben", werden in dem Antrag entsprechende Berichte zitiert.

Während der FC Bayern selbst in Zeiten der Corona-Pandemie einen Umsatz von 643 Millionen Euro verbuche, zweistellige Millionensummen über Sponsoringverträge "mit der Fluglinie der Autokratie Katar" einnehme und die Spieler der Profimannschaft der Männer mit hohen Millionen-Gehältern vergütet würden, "werden Nachwuchstrainer und andere Beschäftigte des Vereins mit Dumpinglöhnen abserviert".

Link fragt: Was ist der Stadt an Einnahmen durch die Verfehlungen des FC Bayern entgangen?

Dass der FC Bayern vor bald einem Jahr eine Kooperation mit der Stadt München verkündete, stößt der Fraktion sauer auf: "Mindestlohnbetrug ist sicher kein Attribut, das die Stadt München lebt, und einem sogenannten Aushängeschild der Stadt unwürdig!" Die Linke bittet daher Oberbürgermeister Dieter Reiter, folgende Fragen zu beantworten...

  • Um wie viele Personen handelt es sich am Nachwuchsleistungszentrum des FC Bayern, denen der Mindestlohn nicht gewährt wurde und/oder denen Arbeitsentgelt vorenthalten worden ist?
  • Wie hoch wird der Verlust geschätzt, der aufgrund von nicht geleisteten Sozialabgaben und Steuern etc. entstanden ist?
  • Hat die Stadt ein Ordnungswidrigkeitsverfahren in diesem Zusammenhang eingeleitet?
  • Hat die Stadt gewerbliche Zuverlässigkeitsprüfungen in oben genanntem Zusammenhang durchgeführt und wie fielen die Ergebnisse dieser aus?
  • Welche Konsequenzen zieht die Stadt aus dem Lohn-Dumping am FC Bayern Campus?
  • Lässt sich die Stadt München zukünftig von Ihren Partnern "Fairness", sprich eine faire Bezahlung und damit die Einhaltung des Mindestlohngesetzes schriftlich zusichern?
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12 Kommentare
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  • Mia san mia1 am 01.04.2022 07:31 Uhr / Bewertung:

    Ruhig bleiben, das sind alles nur Fake News.

  • Fußball-Fan am 01.04.2022 16:19 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Mia san mia1

    Genauso wie die Vorwürfe des Rassismus beim FC Bayern? Alles Fake News? Da sind Leute entlassen worden. Nur Bauernopfer, denn für Lohndumping sind die Bosse zuständig. Die entscheiden, was wo gezahlt wird. Das muss nicht nur aufgeklärt sondern auch strafverfolgt werden. Die Frage ist nur, WIRD das in Bayern nach dem Gesetz gemacht oder unter den Teppich gekehrt. Wie damals bei der großangelegten Steuerhinterziehung der 1970er Jahre.

  • Mia san mia1 am 01.04.2022 23:23 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Fußball-Fan

    Hast Du Beweise? Nein. Also was soll das alles mit den Vorwürfen. Wenn es Dir in München oder Bayern nicht mehr gefällt, kannst du gerne auswandern. Es wird dich keiner vermissen.

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