"Mit dem Kopf durch die Wand" - Hoeneß-Kritik an van Gaal
MÜNCHEN - Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat erneut Kritik am Auftreten seines Trainers Louis van Gaal geübt. „Es ist die Frage, ob man immer mit dem Kopf durch die Wand muss“, sagte Hoeneß in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“.
„Van Gaal ist van Gaal, das betont er selbst. Das muss man wissen und respektieren, wenn man ihn verpflichtet. Und dazu gehören eben immer wieder Überraschungen“, sagte Hoeneß in dem am Samstag veröffentlichten Interview.
Mit Blick auf den von van Gaal überraschend vorgenommenen Wechsel im Bayern-Tor, wo Nachwuchshoffnung Thomas Kraft Routinier Jörg Butt abgelöst hat, bemerkte Hoeneß. „So eine Entscheidung darf der Trainer total selbstständig treffen. Was allerdings Jörg Butt rein menschlich gesehen über diese Entscheidung denkt, sei mal dahingestellt.“ Bereits Ende Oktober hatte Hoeneß mit deutlicher öffentlicher Kritik an van Gaal für Aufsehen gesorgt.
„Wir können einfach keinen Druck aufbauen“, klagte der Bayern- Präsident mit Blick auf den großen Rückstand des deutschen Rekordmeisters auf Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund. „Mit einem soft landing wäre ich heuer auch einverstanden. Aber nicht mit 16 Punkten Rückstand.“ Mit Blick auf Dortmund und dessen Trainer Jürgen Klopp sagte Hoeneß: „Sie leisten auf allen Ebenen erstklassige Arbeit und machten aus der Not eine Tugend, mit vielen jungen Spielern.“
„Und was ich von Jürgen Klopp als Trainer halte, weiß jeder, weil ich ihn ja 2008 statt Jürgen Klinsmann zu uns holen wollte“, erinnerte der Bayern-Präsident. Damals habe er sich dann überzeugen lassen, das „Abenteuer Klinsmann“ anzugehen. „Dass das ein großer Fehler war, wissen wir nicht erst seit heute.“ (dpa)