Mission 125: Bayerns Torfabrik produziert weiter auf Hochtouren
Was für eine Woche für den FC Bayern: 5:1 in Leverkusen, 4:0 in Lissabon, 4:0 gegen Hoffenheim. Macht 13:1 Tore in nur sieben Tagen. Deutlicher, souveräner und überlegener geht's nicht.
Eine neue Bundesliga-Bestmarke
Der Weg zur zehnten deutschen Meisterschaft, der Rekordmeisterschaft des Rekordmeisters, ist mit neuen Torrekorden gepflastert. Die Unersättlichen trafen gegen Hoffenheim nur vier Mal - wie zuletzt so häufig wären deutlich mehr Treffer möglich gewesen.
Dennoch: 33 Tore nach nur neun Spieltagen sind selbstverständlich eine neue Bundesliga-Bestmarke. In den vergangenen drei Spielzeiten ballerten sich Robert Lewandowski & Co. zu 88, 100 und 99 Buden.
Der scheinbar ewige Bestwert wackelt
Der scheinbar ewige Bestwert von 101 Saisontoren aus der Saison 1971/72 wackelt in dieser Spielzeit definitiv. Die bisher erzielten 33 Tore ergeben aktuell einen Schnitt von 3,66 pro Partie - was am Ende der Spielzeit unglaubliche 125 Treffer bedeuten würden. Klingt komisch, könnte aber gut so sein.
Rekordbrecher Lewandowski
Und bei den 41 Toren von Lewandowski in der vergangenen Saison war es ja auch so, dass man glaubte, der Rekord von Gerd Müller (†75) aus eben jener Fabelspielzeit 71/72 bliebe auf ewige Zeiten bei 40 hängen. Denkste! Nicht mit Robert.
Der polnische Weltfußballer und Gewinner des Goldenen Schuhs ist nur einer der Gründe, warum diese Bayern - ob mit Cheftrainer Julian Nagelsmann oder wie am Samstag dessen Stellvertreter Dino Toppmöller an der Linie - alles in Grund und Boden schießen. Als da wären:
"Heimballermann Lewy"
In jedem der letzten 15 Bayern-Heimspiele war der 33-Jährige mindestens an einem Treffer direkt beteiligt (25 Tore, vier Assists), hat nun bereits zehn Saisontreffer. Gegen Hoffenheim vollendete er Müllers kämpferisch wertvolle Vorarbeit gegen Bayerns TSG-Leihspieler Chris Richards mit einem sehenswerten Schuss aus 20 Metern - einer der selteneren Lewandowski-Treffer von außerhalb des Strafraums.
Als die Münchner in den letzten Minuten die Gäste zu überrollen drohten, hätte auch noch das 5:0 fallen müssen. Wenn der Toptorjäger nicht einen kurzen Rückfall in alte Ego-Tage gehabt und die völlig blank vor dem Tor stehenden Leroy Sané und Corentin Tolisso (beide eingewechselt) übersehen hätte.
Vor allem der Franzose winkte nach der verweigerten Hilfestellung des Vizekapitäns, der aus dem schlechteren Winkel an Hoffenheims Keeper Baumann scheiterte, laut fluchend ab und warf Lewandowski nach Abpfiff böse Blicke zu.
Die Joker-Meister
Ob er spielt oder nicht, Eric-Maxim Choupo-Moting ist immer bester Laune, ein sehr wertvoller Spieler für die Atmosphäre in der Kabine. Der 32-Jährige hat sein Back-up-Dasein von Lewandowski vollumfänglich akzeptiert und trifft beständig, wenn er reinkommt.
Durch seinen geschickt verwandelten Abstauber zum 3:0 ist Choupo-Moting mit drei Jokertoren aktuell der erfolgreichste Einwechselspieler der Liga. Da kommt in dieser Saison nicht mal Nils Petersen (32/SC Freiburg), der personifizierte Joker der Liga-Historie mit 30 Erfolgserlebnissen auf Kurzarbeit-Basis, heran:
Lediglich ein Treffer nach Einwechslung ist auf Petersens Konto. Insgesamt verbuchten die Bayern schon fünf Tore in der Joker-Statistik, darunter nun auch Kingsley Coman, der das 4:0 nach wunderbarem Steilpass von Dayot Upamecano aus der eigenen Hälfte erzielte.
Die Serien-Täter
Allein diese Zahl! In den vergangenen 56 Bundesliga-Spielen traf der Dauermeister immer mindestens einmal, erzielte dabei 174 (!) Tore. Aber: Obacht! Nächsten Samstag (15.30 Uhr) geht's zu Union Berlin. An der Alten Försterei gab's letztes Jahr ein 1:1 - nur ein Tor, im Grunde unglaublich!