Miroslav Klose begleitet den FC Bayern München nach China

München - Ob es wieder so amüsant wird wie vor zwei Jahren? Damals landete der FC Bayern zum Start seiner Asientour in Peking – und wurde am Flughafen von singenden Chinesen empfangen. Die Fans schmetterten die Vereinshymne "Stern des Südens" – textsicher, obwohl ihnen die deutsche Sprache sonst wohl ziemlich fremd war.
"Das hat mich sehr gefreut", sagt Hasan Salihamidzic im Gespräch mit der AZ: "Es zeigt, wie bekannt der FC Bayern ist, vor allem in China." Salihamidzic reiste als Markenbotschafter der Bayern schon mehrmals ins Reich der Mitte, Brazzo beschreibt die Menschen dort als "sehr begeisterungsfähiges Volk. Es herrscht eine große Begeisterung. Ich hoffe, es werden wieder viele Fans zum Flughafen kommen."
Am Montag (15:15 Uhr Ortszeit) landet der Bayern-Tross in Shanghai – mit prominenter Verstärkung an Bord. Weltmeister und Ex-Bayer Miroslav Klose, zuletzt Mitglied im Trainerstab der Nationalmannschaft, wird das Team begleiten, Sponsoren- und PR-Termine wahrnehmen. "Ich freue mich auf die Tage mit dem FC Bayern in Asien", sagte der WM-Rekordtorschütze.
Bis zum 28. Juli sind die Bayern in Fernost unterwegs. Vorab erklärt die AZ die wichtigsten Stationen der Reise.
1. Shanghai
Mit dem Lufthansa-Sonderflug LH 726 brechen die Bayern am späten Sonntagabend Richtung China auf. Elf Stunden Flugzeit waren für den Flug nach Shanghai (übersetzt: "Stadt über dem Meer") angegeben, in der ostchinesischen Metropole (23 Millionen Einwohner) hat es aktuell 37 Grad.
Ein hochklassiges Testspiel tragen die Bayern in Shanghai aus – am 19. Juli gegen den FC Arsenal (19:15 Uhr Ortszeit, alle Spiele live bei Sport1). Daneben gibt es einige Trainingseinheiten und Marketingtermine. "Jeder will bei so einer Tour auch für sich profitieren. Darum werden die Spieler in Aktionen unserer Partner vor Ort eingebunden", sagt Jörg Wacker, Bayern-Vorstand für Internationalisierung.
Laut Wacker gibt es in China mehr als 130 Millionen Bayern-Sympathisanten, im Rest von Asien seien es "nochmals fast 200 Millionen Sympathisanten on top". Ein riesiges Potenzial also.
Die Bayern-Stars haben den PR-Hintergrund der Reise verinnerlicht. Thomas Müllers Webseite gibt es jetzt auch in Chinesisch. "Ich bekomme jede Woche eine enorme Anzahl von Fanbriefen aus China. Als kleines Dankeschön für meine chinesischen Fans habe ich deshalb meine Homepage jetzt in ihre Sprache übersetzen lassen", sagte der Weltmeister.
2. Shenzhen
Nach vier Tagen in Shanghai geht es am 21. Juli weiter Richtung Süden, nach Shenzhen, eine der am schnellsten wachsenden Städte der Welt. Hier haben die Bayern eine Fußballschule eröffnet. Um bald den ersten chinesischen Topstar zu finden? "Das wäre mit Blick auf die Vermarktung für jeden Fußball-Klub in Europa ein Traum", sagte Wacker.
In Shenzhen absolvieren die Bayern eine Trainingseinheit, Marketingtermine und treffen dann im zweiten Test auf den AC Mailand (22. Juli, 17.30 Uhr). Am 23. Juli geht’s schon weiter nach Singapur.
3. Singapur
Etwa vier Stunden beträgt die Flugzeit in den Stadtstaat, einen der reichsten Orte der Welt. Und einen der strengsten. Wer in Singapur Tauben füttert, Kaugummi verkauft oder an unerlaubten Stellen die Straßenseite wechselt, muss mit hohen Bußgeldern bis hin zu Gefängnisstrafen rechnen. Aufpassen, liebe Bayern!
Sportlich gibt es zwei Höhepunkte: die Partien gegen den FC Chelsea (25. Juli, 19.30 Uhr) und zwei Tage später gegen Inter Mailand (19.30 Uhr). Anschließend geht’s zurück nach München. Zwölf Tage Asien, zwölf Tage Stress.
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