Messi: Außerirdisch? Diesmal unterirdisch!

Lionel Messi: Beim 0:4 gegen Bayern gelingt dem Superstar des FC Barcelona nichts. Dabei hatten alle vor dem Weltfußballer gewarnt.
von  Florian Bogner
Ratlos in der Allianz Arena: Barcelona-Stürmer Lionel Messi brachte gegen den FC Bayern nichts zustande.
Ratlos in der Allianz Arena: Barcelona-Stürmer Lionel Messi brachte gegen den FC Bayern nichts zustande. © dpa

Lionel Messi: Beim 0:4 gegen den FC Bayern gelingt dem Superstar des FC Barcelona nichts. Dabei hatten alle vor dem Weltfußballer gewarnt.

München - Weltfußballer machen das so: sich besonders lässig aufwärmen. Maradona hatte sich auf den Tag genau vor 24 Jahren drüben, im Olympiastadion, mit offenen Schnürsenkeln warmgegockelt, ein Mitschnitt davon mit dem „Opus”-Werk „Live is Life” im Hintergrund ist heute ein Youtube-Renner. Als Lionel Messi am Dienstag um 20.10 Uhr als letzter Barcelona-Spiel die Allianz Arena betritt, läuft „I Don’t Care” – zu deutsch: Mir doch egal – ein netter Einfall der Stadionregie.

„Meeeessi, Meeeessi, Meeeessi” singen die Barcelona-Fans dagegen, schon beim Aufwärmen. Kurz vor Anpfiff packt sich der viermalige Weltfußballer Aushilfskapitän Xavi, drückt ihn kurz an seine Seite. Xavi hatte vorher gesagt: „Messi schafft Respekt.” Sein erster Ballkontakt? Schon nach drei Sekunden, nach Thomas Müllers Anstoß war der Ball in einer Pfütze liegengeblieben. Danach: sechs Minuten keine Berührung. Weltfußballer machen das so: rausnehmen, zusehen, spazieren gehen. Gerade wenn sie, wie Messi, am Oberschenkel angeschlagen sind. Sein dritter Ballkontakt dann in Tornähe – wieder nix, Dante dazwischen.

Selbst Ribéry hilft mit, Messi zu stoppen, ist oft neben ihm, rempelt. Kein Spiel für Weltfußballer? Das wird’s beinahe nach 29 Minuten: Aus dem Nichts taucht Messi vor Neuer auf, einschussbereit, das Zuspiel von rechts bleibt aber an Dantes Fußspitze hängen – Glück gehabt, Bayern. Nächster Ballkontakt: von Schweinsteiger abgegrätscht. Pause.

Was hatten sie vor ihm gewarnt! „Ein Außerirdischer”, nannte ihn Bayern-Trainer Jupp Heynckes. „Ihn kann man nur als Mannschaft stoppen”, mahnte Matthias Sammer.

Weltfußballer machen das so: auch zur zweiten Halbzeit lässig als Letzter kommen. Ein Tänzchen gegen Schweinsteiger, eins gegen Martínez, aber vieles bleibt nur der Ansatz, nur eine Idee. Beim 0:2 stemmt er die Hände in die Hüften. Trotzig. Ach, könnt’ ich doch nur, so der Eindruck. Sein einziger Torschuss: Nach 69 Minuten von Dante geblockt. Höchststrafe: Von Ribéry mit einen Haken auf den Hintern geschickt.

Blockade bei Messi, weil nicht fit. Seit dem Viertelfinal-Hinspiel bei Paris St.-Germain hatte der Oberschenkel gezwickt. Trainieren? War kaum möglich. Ein Jammer, Messi, der beste Fußballer des Planeten, als Karikatur seiner selbst.

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