Mein rechter, rechter Platz ist frei: Pavard, Stanisic, Sarr ohne Zukunft beim FC Bayern

Benjamin Pavard steht kurz vor einem Wechsel zu Inter. Josip Stanisic wurde bereits nach Leverkusen abgegeben. Bouna Sarr soll noch weg – aber Ersatz gibt es kaum. Hat sich der FC Bayern beim Mazraoui-Backup verzockt?
von  Victor Catalina
Josip Stanisic (li.) ist schon weg, Benjamin Pavard will weg: Beim FC Bayern wird's auf Rechtsverteidiger-Position langsam dünn.
Josip Stanisic (li.) ist schon weg, Benjamin Pavard will weg: Beim FC Bayern wird's auf Rechtsverteidiger-Position langsam dünn. © IMAGO / Eibner

München – Weder beim Freundschaftsspiel gegen den Fanclub "Weinbeisser Kaltern" (6:1), noch beim traditionellen Lederhosen-Shooting machte Benjamin Pavard (27) einen Hehl daraus, dass er liebend gerne ganz woanders, aber nicht in München wäre. Allein sein Gesicht sprach Bände. 

Genauso wie die Tatsache, dass Pavard in den sozialen Medien Champions-League-Finalist Inter folgte und dessen Posts likte. Bei der Ablösesumme nähern sich beide Vereine im Moment an. Final ist der Deal allerdings nicht. Dazu braucht es zuerst einen Ersatz. 

Engpass auf der Rechtsverteidiger-Position: Warum ließ der FC Bayern Josip Stanisic ziehen?

Aber, hatte der FC Bayern diesen mit Josip Stanisic (23) nicht bereits in den eigenen Reihen? Gleicher Spielertyp, rechter Innenverteidiger und Rechtsverteidiger, gleiche Größe (1,86m), dazu ein Eigengewächs. Egal, ob er spielte oder nicht, Stanisic beschwerte sie nie. Wenn er spielte, dann meist extrem zuverlässig.

Kylian Mbappé beispielsweise nahm Stanisic bereits für den Rekordmeister und die kroatische Nationalmannschaft komplett aus dem Spiel. Über die Sommervorbereitung nahm der 23-Jährige sogar erstmals eine Führungsrolle ein und traf gegen Kawasaki Frontale zum Sieg (1:0). Beim wilden 4:3 über Liverpool erzielte Stanisic den zwischenzeitlichen 3:3-Ausgleichstreffer.

Trotzdem entschied sich der Rekordmeister, ihn abzugeben – zumindest leihweise: "Diese Gespräche waren, glaube ich, schon zwei, drei Wochen fortgeschritten. Es hing immer davon ab: Bleibt Benji, geht Benji? Dann waren irgendwann die Zeichen da, dass Benji bleibt und von Bayern kam dann auch das Go, dass ich gehen darf", erklärte Stanisic seinen Wechsel bei "Sky".

Walker-Transfer platzt, Cancelo vom Markt: Dem FC Bayern fehlen rechts hinten die Alternativen

Nun bleibt "Benji" Pavard wohl doch nicht. Obwohl Thomas Tuchel (49) und einige andere Verantwortliche weiterhin versuchen, ihn zu halten, will der Franzose weg und beruft sich dabei auf ein Versprechen des Klubs: Demnach habe er vom Rekordmeister die Zusage, wechseln zu dürfen. Diese stamme jedoch vom alten Management mit Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn, berichtet die "Bild".

Wenn es nach dem FC Bayern gegangen wäre, hätte Stanisic, bei einem Pavard-Abgang, Spielpraxis in Leverkusen sammeln können, während ihm Kyle Walker (31) den Platz freihält. Über viele Wochen verhandelte der Rekordmeister mit der Spielerseite und Manchester City.

Auch von einer Einigung mit Walker wurde bereits geschrieben. Allein, der Champions-League-Sieger erteilte dem Engländer keine Freigabe. Stattdessen steht Walker kurz vor einer Vertragsverlängerung.

Citys Hartnäckigkeit kam aus demselben Grund, mit dem der FC Bayern nun umgehen muss: Der Markt gibt kaum hochwertige Alternativen her. João Cancelo (29), dessen Preisschild zu hoch für den Rekordmeister war, um ihn und Harry Kane (30) zu verpflichten, steht kurz vor einem Wechsel nach Barcelona.

Kimmich-Rückkehr oder doch Laimer? Wie der FC Bayern das Rechtsverteidiger-Problem intern lösen kann

Auch die bislang zuverlässige Variante, in Leipzig ein paar Treuepunkte einzulösen, geht diesmal nicht auf: Wie "Sky" berichtet, dürfen weder Mohamed Simakan (23), noch Lukas Klostermann (27) wechseln. Zu allem Übel ist das Transferfenster nur noch gut eine Woche geöffnet. Sollte sich kein Ersatz finden, muss Thomas Tuchel wohl auf interne Lösungen zurückgreifen.

In der Vorbereitung waren Joshua Kimmich (l.) und Konrad Laimer (r.) das gesetzte Mittelfeldduo. Muss nun einer von ihnen auf die rechte Seite ausweichen?
In der Vorbereitung waren Joshua Kimmich (l.) und Konrad Laimer (r.) das gesetzte Mittelfeldduo. Muss nun einer von ihnen auf die rechte Seite ausweichen? © IMAGO / Sven Simon

Joshua Kimmich (28) kann Rechtsverteidiger spielen, tat das jedoch letztmals vergangenen November. Zudem ist dies nicht gerade seine Lieblingsposition – so oder so dürfte Kimmich zu wichtig im Bayern-Mittelfeld sein. Eine weitere Variante wäre Konrad Laimer, der bereits in Leipzig unter Julian Nagelsmann hinten rechts spielte. Intern soll Tuchel den Österreicher als Lösung gegen offensivstarke Teams sehen. 

Pavard will weg, Stanisic ist weg, Bouna Sarr (31) soll weg: Bayerns rechter, rechter Platz ist frei. Wer kommt in den letzten Tagen noch herbei?

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