Mehr Geld für van Gaal – in Alkmaar
AZ-Präsident will Etat erhöhen – um Bayerns Wunschtrainer doch noch im Klub zu halten
ALKMAAR Es soll ja hinterher keiner Dirk Scheringa vorwerfen können, nicht alles versucht zu haben, um Louis van Gaal doch noch zum Bleiben zu überzeugen.
Für die nächste Saison will der Bankier und Präsident des niederländischen Meisters AZ Alkmaar den Saisonetat um satte zehn Millionen Euro auf 40 Millionen erhöhen. „Wir wollen in der Champions League eine Rolle spielen und in den nächsten Jahren immer international mitspielen. Dafür muss man investieren“, sagte Scheringa. Damit ist der Bankier von seiner früheren Linie abgewichen.
Vor drei Wochen hatte der Geschäftsmann im niederländischen Fernsehen erklärt, dass er das Klub-Budget in den nächsten Jahren unter keinen Umständen erhöhen werde. „Wir sind mit dem kleinsten Etat der Spitzenklubs Meister geworden. Das spricht für sich. Geld ist nicht entscheidend für eine gute Leistung“, hatte er gesagt.
Der Trainer schon. Und ausgerechnet den scheint er an einen möglichen Konkurrenten in der Champions League zu verlieren. Van Gaal will zu Bayern, Bayern will van Gaal – einzig AZ-Boss Scheringa sperrt sich derzeit noch gegen den Wechsel des Holländers an die Isar. „Ich weiß nichts von Bayern und ich habe auch von van Gaal nichts gehört. Ich weiß aber, dass ich mit einem Toptrainer in die Champions League will – und zwar mit Louis van Gaal. Ich bestehe darauf, dass er seinen Vertrag erfüllt", sagte Scheringa beim Empfang der Meistermannschaft. Zum wiederholten Mal. Auf die Frage, ob van Gaal sich nicht durch den Titelgewinn das Entgegenkommen des Vorstands verdient habe, sagte Scheringa: „Dafür hat er ein gutes Gehalt bekommen. Ich denke, sogar das beste in den Niederlanden.“ Geld ist also doch auch in Alkmaar nicht ganz unwichtig.