Mehmet-Scholl-Abschied: Nicht FC-Bayern-like
Nach der ersuchten Vertragsauflösung Mehmet Scholls als Trainer der Bayern-Amateure war die Überraschung ebenso groß, wie das darauf folgende Echo im Internet. Scholli gehörte als Spieler immer zu meinen Favoriten und auch als TV-Experte sehe ich ihn gerne. Über seine Tätigkeit als Trainer der Zweiten Mannschaft kann ich mir aus der Ferne nicht so recht ein Bild machen. Sein Entschluss, sich bis auf weiteres für die Medien und gegen die Arbeit als Trainer zu entscheiden, nehme ich weitestgehend emotionslos zur Kenntnis. Wenn Scholl sich zur Zeit oder auch auf Sicht am TV-Mikro wohler fühlt als an der Seitenlinie, dann freue ich mich für ihn, wenn er eine für sich richtige Entscheidung getroffen hat. Inwieweit das mit etwaigen Umstrukturierungen beim FC Bayern ab dem kommenden Juli zu tun haben mag, kann ich nicht einschätzen und will ich daher auch gar nicht beurteilen.
Ich kann mir aber vorstellen, dass man für die Arbeit mit einer Amateurmannschaft gemacht sein muss, dass das nicht jedem ambitionierten Trainerneuling auf Dauer liegt, auch wenn das zu Beginn einer Trainerlaufbahn solides Fundament ist. Man hat sportlich im Prinzip keinerlei Aufstiegschancen – im wahrsten Sinne des Wortes -, kann sich bestenfalls später mal nachsagen lassen, Spieler X oder Spieler Y seien damals durch seine Hände gegangen, haben bei ihm den entscheidenden Schritt in Richtung Profikarriere gemacht. Aber sonst? Sonst siehst du Spieler kommen, Spieler gehen, musst aber auf Konstanz, Planungssicherheit und eben Perspektive größtenteils verzichten. Einen Namen machen sich darin die wenigsten. Gut, die Möglichkeit, sich selbst als Trainer für mehr zu empfehlen, bleibt natürlich. Den Durchbruch mit einer Mannschaft kann es allerdings nicht geben, der scheitert spätestens am Aufstiegsverbot in der dritten Liga.
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