Mazraoui im AZ-Interview: "Wir sind selbst unser größter Gegner"

München - AZ-Interview mit Noussair Mazraoui: Der 24 Jahre alte marokkanische Nationalspieler wechselte vor dieser Saison von Ajax Amsterdam zum FC Bayern.
Interview mit Noussair Mazraoui
AZ: Herr Mazraoui, Sie standen beim 6:2 gegen Mainz wie schon unter der Woche beim 3:0-Sieg in Barcelona in der Startelf des FC Bayern. Sind Sie inzwischen so richtig angekommen in der Mannschaft und in München generell?
NOUSSAIR MAZRAOUI: Um ehrlich zu sein, habe ich mich schon von Saisonbeginn an als wichtigen Teil der Mannschaft gesehen. Es kommt nicht nur auf die Spieler an, die gerade auf dem Platz stehen, das ganze Team ist wichtig für den Erfolg. Aber natürlich: Wenn man die letzten beiden Spiele von Beginn an spielt, ist das ein großartiges Gefühl.
"Die Abwehr steht gut"
Wie bewerten Sie die Leistung der Bayern-Defensive aktuell? Innen spielen Matthijs de Ligt und Dayot Upamecano seit einigen Wochen zusammen, links verteidigt Alphonso Davies.
Die Abwehr steht gut, wir alle machen einen guten Job. Heute gegen Mainz haben wir leider zwei Gegentore kassiert, das ist nicht das, was wir wollen. Wir wollen jedes Spiel zu null spielen. Das ist das Einzige, was heute ein bisschen unglücklich war.
Das sagt Mazraoui Konkurrenzkampf mit Pavard
Wie sehen Sie den Konkurrenzkampf mit Benjamin Pavard auf der Position des Rechtsverteidigers?
Es ist ein guter Wettkampf zwischen uns, ein gesundes Duell. Wir holen dadurch beide das Beste aus uns heraus, das ist gut für uns. Aktuell kann man nicht sagen, dass einer von uns diesen Wettkampf gewonnen hat. Es ist wichtig, dass wir uns stetig verbessern und diesen Konkurrenzkampf in der Mannschaft haben.
Was haben Sie bislang gelernt in Ihrer Zeit bei Bayern? Was sind die Unterschiede zwischen der Bundesliga und der niederländischen Liga?
Ein bisschen Deutsch habe ich gelernt (lacht und sagt es auf Deutsch). Aber das Wichtigste, was ich hier gelernt habe, ist, dass man immer 100 Prozent geben muss. Der Konkurrenzkampf hier ist enorm, es sind unglaublich gute Spieler beim FC Bayern, große Spieler. Man darf sich einfach keine Fehler erlauben. Diesen Fokus und diese Konzentration braucht man bei einem solchen Topklub. Das lerne ich hier.
Zu dünn: Nagelsmann kritisierte Mazraoui
Wie wichtig ist Trainer Julian Nagelsmann für Ihre Entwicklung? Vor einigen Monaten hat er gesagt, dass Sie ein bisschen an Gewicht zulegen müssen.
Das ist Vergangenheit. Ich hatte ein paar Probleme mit meinem Gewicht, aber jetzt ist alles gut. Der Trainer sagt mir immer, was ich verbessern kann, und ich versuche, das auf dem Platz umzusetzen.
Am Dienstag geht es in der Champions League gegen Inter Mailand, Ihr Team ist vor dem letzten Vorrundenspieltag bereits Gruppensieger und hat mit dem 3:0 gegen Barcelona ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt. Ist der FC Bayern gerade die heißeste Mannschaft Europas?
Ich denke, dass die Automatismen bei uns immer besser funktionieren. Jeder Spieler fühlt sich gut, jeder weiß, was zu tun ist und wie es zu tun ist. Man sieht, wie die Qualität aus jedem einzelnen Spieler herauskommt. Wir sind ein heißes Team im Moment, auf jeden Fall.
Wer ist der größte Gegner, um die Champions League zu gewinnen?
Das sind wir selbst! Wenn wir spielen, was wir können, wenn wir so gut verteidigen wie im Moment, wenn wir uns weiter verbessern, wie wir es bisher getan haben, sind nur wir selbst unser größter Gegner. Aber klar: Es gibt Mannschaften, gegen die es sicher schwierig werden würde: Real Madrid oder Manchester City zum Beispiel.