Max Eberls komplizierter Start beim FC Bayern: Alles hängt von dieser Personalie ab

Die Leistungsträger identifizieren, neue Stars holen – und gleichzeitig steht über allem bei Bayern die alles entscheidende Trainer-Frage. Der Start des neuen Sportvorstandes Max Eberl könnte kaum komplizierter sein.
von  Krischan Kaufmann
Ein Dreierlei der Bayern-Prioritäten: Sportvorstand Max Eberl muss Trainerkandidaten wie Xabi Alonso prüfen, Leistungsträger wie Leroy Sané bewerten und neue Spieler holen.
Ein Dreierlei der Bayern-Prioritäten: Sportvorstand Max Eberl muss Trainerkandidaten wie Xabi Alonso prüfen, Leistungsträger wie Leroy Sané bewerten und neue Spieler holen. © IMAGO/Mladen Lackovic (www.imago-images.de)

München - Dass Max Eberl einen der begehrtesten Jobs im deutschen Fußball übernommen hat, steht außer Frage. Und dennoch werden die Manager-Kollegen in der Bundesliga den neuen Sportvorstand des FC Bayern in der aktuellen Situation zumindest nicht restlos beneiden. Denn der 50-jährige Niederbayer, der seit 1. März das Amt des Sportvorstandes beim Rekordmeister bekleidet, ist sofort maximal gefordert.

Grundsätzlich beinhaltet die Aufgabenliste des neuen Bayern-Machers das klassische Manager-Handwerk aus verlängern, verpflichten und verkaufen – was die Situation an der Säbener Straße allerdings aktuell besonders kompliziert macht, ist der ganz spezielle Transfer-Dreisatz der kommenden Wochen und Monate.

Transfer-Planung beim FC Bayern: Alles hängt vom Tuchel-Nachfolger ab

Vieles, wenn nicht alles, hängt von der mit Blick auf die Transfer-Planung strategisch wichtigsten Personalie im Verein ab, dem Trainer. Also dem Mann, der nach Thomas Tuchels feststehendem Abschied im kommenden Sommer die für Bayern-Verhältnisse doch recht hohe Fluktuation der letzten Jahre auf dieser Position endgültig beenden und den Münchnern wieder das so typische Selbstverständnis als bayerische Erfolgsmaschine einhauchen soll.

Leverkusens Xabi Alonso trauen die Bayern-Bosse diese Fähigkeiten zu. Der Baske ist schon länger die Wunschoption auf die Tuchel-Nachfolge. Allerdings steht der womöglich kommende Meister-Trainer auch bei seinem Ex-Klub FC Liverpool als Nachfolger von Jürgen Klopp auf der Liste.

FC Bayern arbeitet Prioritätenliste ab: Noch keine Gespräche mit potentiellen Tuchel-Nachfolgern geführt

Von einer Einigung ist man an der Säbener Straße allerdings so oder so noch weit entfernt. Denn wie Eberl gegenüber Sky erklärte, habe man überhaupt noch keine Gespräche geführt. Weder mit Alonso noch einem der anderen gehandelten Kandidaten wie Zinedine Zidane oder Sebastian Hoeneß. Den Stuttgart-Coach und Neffen von Bayern-Patron Uli Hoeneß müssen Eberl & Co. nach dessen Vertragsverlängerung beim VfB bis 2027 aber wohl eh durchstreichen. Apropos: Eberl hatte vor dem Mainz-Spiel bereits angekündigt: "Wir haben eine Prioritätenliste, die wollen wir jetzt abarbeiten."

Was seinen Job zusätzlich erschwert, ist die Gleichzeitigkeit der Notwendigkeiten. Zuerst die Trainer-Baustelle zu schließen und dann den Kader zu planen, wird nicht funktionieren. Schließlich hängt alles direkt miteinander zusammen.

Max Eberl: Harry Kane, Leon Goretzka und Joshua Kimmich "Korsettstangen"  beim FC Bayern

Eberl und Sportdirektor Christoph Freund sollen den dringend erforderlich Umbruch in der Mannschaft vorantreiben – am besten mit Transferkandidaten, die neben der sportlichen Qualität auch die so wichtige Titel-Gier schon mitbringen. Dass die Wünsche des neuen Trainers dabei eine gewichtige Rolle spielen müssen, versteht sich von selbst.

Gleichzeitig müssen Eberl und Freund aber auch in ihrem auf dem Papier exzellent bestückten, aber in dieser Saison zu häufig unter seinen Möglichkeiten gebliebenen Kader die Leistungsträger identifizieren, denen man zutraut, weiterhin (oder wieder?) eine tragende Rolle zu übernehmen.

Namentlich nannte Eberl zuletzt im Sky-Interview dabei Harry Kane, Leon Goretzka und auch Joshua Kimmich, die er als "Korsettstangen" bezeichnete. Auch Leroy Sané gehört nach wie vor in diese Kategorie. Aber wie im Fall von Kimmich, dessen Vertrag ebenfalls 2025 ausläuft, ist bei Sané auch hier wieder die entscheidende Variable, wer Tuchel beerben wird. Oder wie es Eberl im "Kicker" auf den Punkt brachte: "Leroy will ja auch wissen, wer nächste Saison Trainer ist." Da ist er bei Bayern momentan ganz sicher nicht der Einzige.

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