Max Eberl zurück beim FC Bayern: Warum Gerland ihm in München das "Herumlungern" verboten hat

Der neue Sportvorstand Max Eberl ist eng mit dem FC Bayern verbunden, 15 Jahre war er bereits für die Münchner aktiv. Mit Didi Hamann packte er einst Pakete: "Ich bin froh, nach Hause zu kommen."
von  Maximilian Koch
"Das ist der Klub, der immer in meinem Herzen war", sagt der neue Sportvorstand Max Eberl über den FC Bayern. Unterstützung erhält er von seiner Lebensgefährtin Natascha Fruscella.
"Das ist der Klub, der immer in meinem Herzen war", sagt der neue Sportvorstand Max Eberl über den FC Bayern. Unterstützung erhält er von seiner Lebensgefährtin Natascha Fruscella.

München – Als Max Eberl am Dienstagmorgen an der Allianz Arena vorfuhr, war auch seine wichtigste Unterstützerin dabei: Natascha Fruscella, die Lebensgefährtin des neuen Sportvorstands des FC Bayern, Eberls "Jugendliebe", wie er einmal im Podcast "Phrasenmäher" verriet.

Seit gut einem Jahr ist das Paar zusammen, Fruscella arbeitet als Model und Moderatorin beim Shopping-Sender HSE in München. Daher sind die Wege nun kürzer als zuvor, bis Ende September 2023 war Eberl schließlich noch für RB Leipzig tätig. Das Pendeln ist nun vorbei. Es wird einfacher.

Max Eberl arbeitete im Fanshop des FC Bayern – auf Anweisung von Hermann Gerland

Auch aus sportlichen Gründen fühlt sich München für Eberl wie eine Heimkehr an, das wurde bei seiner offiziellen Vorstellung deutlich. "Das ist der Klub, der immer in meinem Herzen war. Ich bin froh, nach Hause zu kommen", sagte der Sportvorstand, der von Vorstandschef Jan-Christian Dreesen mit den passenden Worten begrüßt worden war: "Willkommen dahoam, Max! Sein Herz hat nie aufgehört, für den FC Bayern zu schlagen."

Der Niederbayer Eberl, von Kindesbeinen an 15 Jahre für die Münchner aktiv, antwortete mit einem herzhaften "Grüß Gott!" – und erzählte dann auch eine Anekdote aus der Zeit als Spieler der Bayern-Amateure: "Ich musste im Fanshop Mitte der 90er mit Didi Hamann Pakete packen, weil Hermann Gerland nicht wollte, dass wir in den Sommerferien herumlungern." Im Presseraum der Arena wurde gelacht.

Eberl: "Ich habe einen Psychologen, den ich immer bei mir habe"

Eberl ließ bei seinem ersten Bayern-Auftritt auch einen Blick auf den Menschen Max zu. Er verriet, dass er sich nach seinem Rückzug bei Borussia Mönchengladbach Anfang 2022 aufgrund eines Erschöpfungssyndroms weiter von einem Experten betreuen lässt. "Ich habe einen Psychologen, den ich immer bei mir habe, den ich jetzt Gott sei Dank nicht mehr so häufig brauche wie in der Zeit", erzählte der 50-Jährige. Die Phase damals habe ihn als Menschen "extrem wachsen lassen und stark werden lassen. Ich mache mir keine Sorgen, weil ich weiß, auf was ich mich einlasse."

Eberl hatte Ende Januar 2022 seinen Rückzug als Sportdirektor in Mönchengladbach verkündet. "Weil ich einfach erschöpft bin, weil ich einfach müde bin, weil ich keine Kraft mehr habe, diesen Job auszuüben, so wie es dieser Job und dieser Verein benötigt", erläuterte er damals.

Er habe sich "bis zur Selbstaufgabe" für den Verein aufgeopfert, sagte Eberl. Er habe sich danach "sehr bewusst rausgenommen", das habe ihm auch "extrem gutgetan". Im Dezember 2022 wurde Eberl nach einer längeren Auszeit dann Sportgeschäftsführer bei RB Leipzig. Rund neun Monate später musste er dort gehen. "Das fehlende Commitment zum Klub veranlasst uns zu dieser Entscheidung", teilten die Leipziger damals mit.

Eberl und der FC Bayern: "Fußball ist Liebe miteinander"

"Ich habe richtig Lust", sagte Eberl nun über den Bayern-Job: "Ich habe keine Angst, sondern ich habe meine Menschen um mich herum, die mich begleiten, mich unterstützen." Wie seine Partnerin Natascha. Und wie die Bayern-Führung, die fest an den Erfolg mit Eberl glaubt.

Präsident Herbert Hainer zufolge war der ehemalige Abwehrspieler der Münchner "unsere Priorität Nummer eins", als dessen Trennung in Leipzig publik wurde – als Nachfolger für den im Mai 2023 freigestellten Hasan Salihamidzic. Im vergangenen November gab es Eberl zufolge eine erste Kontaktaufnahme mit Hainer. Danach war beiden Seiten schnell klar, dass man zusammenarbeiten wollte. Eberl bringe laut Hainer eine "unheimliche Leidenschaft" für den Klub mit.

Das merkte man sofort. "Fußball ist Liebe miteinander", sagte Eberl über seine Berufsauffassung, "wir müssen etwas miteinander aufbauen." Sein Tatendrang solle "alle anderen anzünden und mitnehmen".

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.