Matthijs de Ligt zum FC Bayern: Ein Perfect Match – doch es gibt einen Knackpunkt

Nach Sadio Mané hat der FC Bayern mit Matthijs de Ligt wohl den nächsten Top-Star im Visier. Ein Transfer würde für beide Seiten Sinn ergeben – alleine die Ablöse könnte zum Knackpunkt werden. Wird Benjamin Pavard verkauft?
von  Bernhard Lackner
Matthijs de Ligt soll offenbar zum FC Bayern wechseln.
Matthijs de Ligt soll offenbar zum FC Bayern wechseln. © IMAGO / HochZwei/Syndication

München - Der FC Bayern ist auf der Suche nach einem neuen Abwehr-Boss offenbar fündig geworden! Nachdem am vergangenen Wochenende bereits erste lose Gerüchte um einen Wechsel von Juventus-Star Matthijs de Ligt zum FC Bayern aufgekommen waren, legte der TV-Sender "Sky" am Montagabend nach und berichtete, dass die Gespräche zwischen allen drei Parteien bereits laufen.

Der Innenverteidiger sei in einem persönlichen Gespräch mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Julian Nagelsmann von einem Wechsel nach München überzeugt worden, trotz Interesse vom FC Chelsea sei Bayern seine erste Wahl. Mittlerweile haben mehrere Medien aus Deutschland und Italien die Meldung bestätigt – die Causa de Ligt wird immer heißer!

Matthijs de Ligt und FC Bayern: Das würde richtig gut passen!

Für den Rekordmeister wäre der Abwehrspieler, der aufgrund seiner starken Technik und physischen Präsenz in der Jugend zwischenzeitlich sogar im Mittelfeld spielte, nach Sadio Mané der zweite richtige Transfer-Kracher in diesem Sommer. Der niederländische Nationalspieler gilt als einer der besten Innenverteidiger Europas und hat sein volles Potenzial mit 22 Jahren noch nicht einmal ausgeschöpft.

De Ligt und Bayern – das wäre ein Perfect Match! Beim Rekordmeister soll er der dringend benötigte Abwehr-Boss werden und damit die Lücke schließen, die sich nach den Abgängen von David Alaba und Jérôme Boateng im vergangenen Sommer aufgetan hat. In der abgelaufenen Saison fehlte den Münchnern im Abwehrverbund ein klarer Organisator. Jemand, der den Ton angibt und etwa den hochveranlagten, aber bisweilen etwas wild agierenden Dayot Upamecano führen kann. De Ligt wäre so einer.

Matthijs de Ligt war mit 18 schon Kapitän bei Ajax Amsterdam

Trotz seiner gerade einmal 22 Jahre blickt der Abwehrspieler bereits auf eine erfolgreiche Karriere zurück. 2017 zog er im Alter von 17 Jahren mit seinem damaligen Klub Ajax Amsterdam bis ins Finale der Europa League ein. Ein Jahr später führte er den niederländischen Top-Klub bereits als Kapitän bis ins Halbfinale der Champions League. Ebenfalls mit dabei: Noussair Mazraoui, der seit 1. Juli bei den Bayern unter Vertrag steht.

Schon damals zeigten die Bayern Interesse an de Ligt, der seinerzeit bei sämtlichen europäischen Top-Klubs ganz weit oben auf dem Zettel stand. 2019 bekam schließlich Juventus Turin den Zuschlag und überwies eine stattliche Ablöse von 75 Millionen Euro an Ajax. An der Seite der italienischen Abwehr-Legenden Giorgio Chiellini und Leonardo Bonucci reifte er schnell zum Stammspieler, wurde Meister und Pokalsieger.

Könnte der FC Bayern die Ablösesumme für Matthijs de Ligt stemmen?

Dennoch will er die Bianconeri in diesem Sommer verlassen, auch der Klub steht einem Wechsel offen gegenüber. Aber eben nur für eine entsprechende Ablöse – und genau die könnte zum Knackpunkt werden. De Ligt hat in seinem Vertrag eine Ausstiegsklausel in Höhe von 120 Millionen Euro, dem Vernehmen nach wäre Juve aber ab einer Summe von 80 Millionen Euro gesprächsbereit. Noch immer zu viel für die Bayern, die laut "Sky" hoffen, die Ablöse auf bis zu 60 Millionen Euro drücken zu können.

Nach den Verpflichtungen von Sadio Mané (kam für 32 Millionen plus Boni vom FC Liverpool) und Ryan Gravenberch (18,5 Millionen plus Boni/Ajax Amsterdam) sowie dem Verkauf von Marc Roca (12 Millionen plus Boni/Leeds United) steht beim Rekordmeister bislang ein Transfer-Saldo von knapp 36 Millionen Euro.

Für Transfer von Matthijs de Ligt: FC Bayern müsste wohl Spieler verkaufen

Aufgrund der Nachwirkungen der Pandemie schauen die Bosse noch immer genau aufs Geld. Damit die Bilanz nicht zu sehr aus dem Gleichgewicht gerät, würde ein Transfer von de Ligt also wohl zum Teil mit Verkäufen refinanziert werden müssen.

Kandidaten gibt es tatsächlich einige. Den abwanderungswilligen Robert Lewandowski etwa, für den man sich eine Ablöse von mindestens 50 Millionen Euro erhofft. Oder Serge Gnabry, der seinen Vertrag noch immer nicht verlängert hat und im Sommer wechseln könnte. Zuletzt sollen Pep Guardiola und Manchester City Interesse gezeigt haben.

Zu den beiden Angreifern, die aufgrund ihrer 2023 auslaufenden Verträge zu den Abgangskandidaten zählen, gesellt sich mit Benjamin Pavard nun ein weiterer, durchaus prominenter Name. Der Weltmeister von 2018 ist seinen Stammplatz auf der Rechtsverteidigerposition nach der Verpflichtung von Noussair Mazraoui erst einmal los.

FC Bayern will Juventus-Star Matthijs de Ligt: Tauschgeschäft mit Benjamin Pavard?

Im Abwehrzentrum, wo er am liebsten spielt, ist die Konkurrenz mit Dayot Upamecano und Lucas Hernández groß. Kommt auch noch de Ligt, wäre er in der Innenverteidiger-Hackordnung wohl nur noch Nummer vier.

Wie "Sky" berichtet, befassen sich Spieler und Klub daher mit einem Verkauf. Zuletzt soll es zwischen beiden Seiten Gespräche über die Zukunft gegeben haben. Grundsätzlich sei man zwar zufrieden miteinander, berichtet der TV-Sender, einem Abgang stehe man aber trotzdem offen gegenüber. Als potenzielle Abnehmer werden Atlético Madrid und der FC Chelsea genannt – genauso wie Juventus Turin. Ein Tauschgeschäft mit de Ligt wäre also ebenfalls denkbar.

Beim FC Bayern wäre man einer solchen Lösung gegenüber wohl durchaus offen. "Lasst euch überraschen!", sagte Hasan Salihamidzic bereits Anfang Mai: "Wir müssen schauen, was möglich ist und was nicht. Wir haben kreative Ideen." Auf die Namen Mané und de Ligt wäre zu dem Zeitpunkt tatsächlich kaum jemand gekommen.

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