Matthias Sammer: Einer fürs Herzstück

Die Bosse schwärmen von Matthias Sammer, machen aber auch deutlich, dass die Meisterschaft diesmal Pflicht ist für den FC Bayern.  
von  tbc
Matthias Sammer
Matthias Sammer © dpa

Die Bosse schwärmen von Matthias Sammer, machen aber auch deutlich, dass die Meisterschaft diesmal Pflicht ist für den FC Bayern. Der Sportchef selbst will die „letzten Prozentpunkte suchen”

MÜNCHEN Über Zugang Mario Mandzukic wollte Matthias Sammer sprechen - und über sonst nichts. Nicht über seine ersten zehn Tage an der Säbener Straße, nicht über die Erkenntnisse, die er bislang gewonnen hat und erst recht nicht darüber, was das für die Zukunft des FC Bayern bedeuten könnte. Man muss feststellen: Das hat nicht geklappt. Was Sammer auch erkannte: „Ich hab' schon viel mehr gesagt als ich wollte."
So ganz konnte er nicht unbeantwortet lassen, was ihn von morgens bis abends und womöglich auch noch in der Nacht umtreibt. „In der gewohnten Deutlichkeit" will er sich „in ein paar Tagen” zu Missständen und Problemen beim Rekordmeister äußern. „Ich werde versuchen, eine sportliche Leitlinie reinzubringen, ohne dem Trainer reinzureden”, sagte Sammer und forderte Demut von allen Beteiligten: „Der FC Bayern ist größer als ein Spieler oder ein Sportvorstand. Dem Klub haben wir zu dienen."
Es klang doch durch, wie er die Lage einschätzt. Dass der umworbene Mittelfeldspieler Javi Martinez von Atletico Bilbao angeblich absagte, ficht den Sportvorstand nicht an: „Wir haben noch nicht geprüft, wie sehr Martinez' Aussagen der Wahrheit entsprechen. Wir werden das prüfen, aber bei den Summen (Bilbao will 40 Millionen Ablöse aufrufen, d. Red.) wäre das auch nicht der richtige Schritt." Generell habe man aber „eine sehr sehr gute Mannschaft mit sehr guten Alternativen” und der Möglichkeit „uns punktuell zu verbessern". Denn: „Viel ist es ja nicht. Die Mannschaft war gut im letzten Jahr, und zu sehr gut ist da ja nicht mehr viel, aber vielleicht das Entscheidende. Dass uns dieses Geheimnis für Platz eins jemand anderes bringt, daran glaube ich nicht. Das müssen wir schon selber suchen. Unsere Hauptaufgabe ist es jetzt, unser Entwicklungspotenzial zu verbessern. Wir müssen die letzten Prozentpunkte bei uns suchen."
Kein Wunder, dass alle von ihm schwärmen, auch Urlauber Thomas Müller: „Er ist ein Fußballverrückter, der alles dafür tut, Erfolg zu haben. Das ist ganz wichtig, weil wir auch mal wieder beißen müssen", sagte der Nationalstürmer dem TV-Sender Sport1. Die Bayern-Bosse sehen das ähnlich. Karl-Heinz Rummenigge sagt: „Er hat unser totales Vertrauen. Er ist für das Herzstück des FC Bayern, den Fußball, verantwortlich!" Die Zielsetzung ist klar für ihn: „Unser Ziel ist, da machen wir keinen Hehl draus, den Titel zu gewinnen. Wir müssen da nicht auf Understatement machen. Wir wollen Deutscher Meister werden."
Bayern-Präsident Uli Hoeneß mag derweil noch gar nicht so weit in die Zukunft schauen: „Matthias Sammer zu holen, war eine gute Entscheidung von uns", sagte Hoeneß der AZ, „aber aber was das jetzt wirklich bringt, dazu muss man erst mal Zeit ins Land gehen lassen.”

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