Martinez verspricht: "Ich werde immer besser"
Der FC Bayern München hat mit dem dritten Sieg im dritten Bundesligaspiel eine gelungene Generalprobe für die Champions League gefeiert – und das ohne Arjen Robben und Franck Ribery. Auch Rekordmann Javi Martinez muss sich gedulden.
München - 40-Millionen-Mann Javi Martinez kam erst in der 75. Minute, Arjen Robben und Franck Ribery waren ebenso wie die verletzten Mario Gomez und David Alaba erst gar nicht dabei: Doch auch ohne seine Stars ist Bayern München in der Fußball-Bundesliga nicht zu bremsen. Das souveräne 3:1 (2:0) gegen Angstgegner FSV Mainz 05 zeigte deshalb vor allem eines: Vor dem Auftakt in die Champions League am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky und ZDF) gegen den FC Valencia hat Bayern-Trainer Jupp Heynckes einige Luxusprobleme. „Das ist das Gute, dass wir so einen großen und sehr guten Kader haben. Ich habe immer Optionen. Das braucht man einfach. Es ist auch die Konsequenz aus der letzten Saison“, sagte Heynckes, der auch in den kommenden Wochen die Qual der Wahl haben wird.
Für den 67-Jährigen wird es eine Herausforderung sein, in seinem Millionen-Aufgebot keine Unruhe aufkommen zu lassen, wenn sich einige Stars plötzlich auf der Bank wiederfinden. Schon gegen Valencia sollen Ribery und Robben, die bei der gelungenen Generalprobe der Bayern gegen Mainz wegen muskulärer Probleme kurzfristig passen mussten, möglichst wieder zurückkehren. Auch Rekordeinkauf Martinez drängt mit aller Macht nach seinem zweiten Kurzeinsatz auf sein Startelf-Debüt. Mit einer butterweichen Flanke hatte der 24 Jahre alte Spanier gegen Mainz schon einmal das 3:1 von Toni Kroos (90.+2) maßgenau vorbereitet und seine Ambitionen deutlich gemacht.
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„Wir haben uns verbessert, mit jedem Spieler, der reinkommt, gewinnen wir an Qualität“, sagte Torwart Manuel Neuer. Heynckes lobte besonders Martinez in höchsten Tönen. „Nach seiner Hereinnahme haben wir wieder kontrollierter agiert. Er hat sehr gut nach vorne und sehr intelligent gespielt. Das 3:1 hat er überragend vorbereitet“, betonte der Bayern-Coach. Ob der Welt- und Europameister gegen seine Landsleute am Mittwoch beginnen werde, ließ Heynckes aber erneut offen: „Lassen sie sich überraschen.“
Martinez wollte zumindest verbal keine Ansprüche stellen. „Ich bin ja erst seit kurzem hier. Ich hatte Glück, dass ich das dritte Tor vorbereiten konnte, ich muss weiter an mir arbeiten. Ich versuche immer zu helfen“, sagte der teuerste Spieler der Bundesliga-Geschichte bescheiden, fügte aber auch an: „Ich fühle mich immer besser und werde auch immer besser.“
Dies trifft auf den FC Bayern im Allgemeinen zu. 70 Millionen hat der Rekordmeister nach zwei titellosen Jahren vor dieser Saison in die Mannschaft investiert. Die hohen Ausgaben scheinen sich auszuzahlen. Er sei sich sicher, „dass wir genau die richtigen Maßnahmen ergriffen haben, um stärker zu sein“, hatte Heynckes bereits vor der Partie betont. Seine Profis bestätigten dies vor 71.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena vor allem vor der Pause eindrucksvoll.
Mario Mandzukic (2.) und Bastian Schweinsteiger (10.) sorgten für einen Blitzstart – und Heynckes freute sich „über eine halbe Stunde exzellenten Fußball“. Überhaupt spiele sein Team im Vergleich zur vergangenen Spielzeit „besser gegen den Ball. Das Umschaltspiel funktioniert besser.“ Da konnte es Heynckes verkraften, dass die Münchner bis zum Anschlusstreffer durch einen von Adam Szalai verwandelten Foulelfmeter (59.) – Dante hatte Julian Baumgartlinger unnötig attackiert – etwas nachließen.
Mainz-Trainer Thomas Tuchel, dessen Mannschaft in den vorherigen sechs Bundesligaspielen immerhin dreimal gegen die Münchner gewonnen hatte und so etwas wie der Angstgegner der Bayern war, musste deshalb mit dem 1:3 „in aller Bescheidenheit zufrieden sein. Auch wenn ich mich über die Niederlage ärgere, muss man klar anerkennen, dass es das stinknormalste Ergebnis ist.“ Auch wenn Ribery und Robben gar nicht dabei sind...