Mario Gomez: "Besser geht immer!"
Mario Gomez spricht nach dem 4:1-Sieg des FC Bayern gegen Bate Borissow über sein geglücktes Tor-Comeback, die Szene mit der Roten Karte und über Kopfballungeheuer Xherdan Shaqiri.
München - Mario Gomez vom FC Bayern trug sich gegen Bate Borissow erstmals seit dem 17. April wieder bei einem Champions-League-Spiel in die Torschützenliste ein, traf früh zum 1:0 und jubelte gemeinsam mit Vorlagengeber Xherdan Shaqiri. Gomez revanchierte sich später, legte dem Schweizer ein Kopfballtor auf.
Nach dem Spiel sprach der Stürmer in der Allianz Arena mit Journalisten über die erfüllte Mission Gruppensieg, die in seinen Augen zu harte Entscheidung gegen Jerome Boateng, seinen Teilzeitjob als Flankengott und die Auslosung des Achtelfinals.
Herr Gomez, ein Tor geschossen, eins vorbereitet – läuft die Tormaschine wieder?
MARIO GOMEZ: Wichtig war, den Gruppensieg perfekt zu machen - das war der Auftrag vom Trainer. Darüber hinaus wollten wir den Fans was bieten, auch wenn das Spiel nicht mehr die große Brisanz hatte – auch das haben wir geschafft. Das es gegen eine russische Mannschaft nicht einfach werden würde, war auch klar. Die verteidigen sehr hart! Wir mussten ein Tor machen, um den Bann zu brechen, danach haben wir uns viele Chancen rausgespielt.
Wie haben Sie das Foul von Jérome Boateng gesehen?
Ich stand direkt daneben und habe es nicht wirklich als schweres Foul wahrgenommen. Mein Gegenspieler, der Kapitän von Bate, meinte auch gleich: 'Yellow Card (englisch für Gelbe Karte, Anm. d. Red.)'. Gut, im Fernsehen sieht es schon böse aus, aber es war sein erstes Foul überhaupt im Spiel, dazu noch ein schottischer Schiri, von dem man denkt, dass er das kennt. Er hat gesagt, es war ein sehr hartes Foul. Ich hoffe, dass er nicht so viele Spiele gesperrt wird.
Eine Flanke mit links auf den Kopf des nur 1,70 m großen Xherdan Shaqiri beim 3:0 – das muss die Flanke des Monats gewesen sein.
Oder der Kopfball des Monats! Das Tor an sich war gar nicht mal so verrückt, verrückt war eher, dass ich vor meiner Flanke geschaut habe und in der Mitte nur den Shaqiri gesehen habe. Ich weiß gar nicht, wie ich überhaupt auf die Idee kam, dann trotzdem auf ihn zu flanken – aber er ist ja bekannt als Kopfballungeheuer. Er hat das dann wie so ein Judokämpfer gemacht.
Für Sie selbst ging’s um Spielpraxis. Wie zufrieden sind Sie mit Ihren ersten Einsätzen?
Besser geht immer! Ich wusste nicht genau, wie gut ich zurückkommen werde. So lange war ich noch nie verletzt. Ich habe versucht, auf meinen Fuß zu hören (Gomez war am Sprunggelenk operiert worden, d. Red.), nicht zu früh anzufangen, sondern erst dann wieder zu starten, wenn der Fuß das Okay gibt. Der Trainer setzt mich jetzt so ein, wie er es für richtig hält und ich vertraue ihm.
Drei deutsche Mannschaften als Gruppenerster der Champions League – das gab’s noch nie.
Und alle verdient! Dass Dortmund in dieser schwierigen Gruppe Erster wird, ist schon eine große Leistung. Auch bei Schalke hatte man nicht unbedingt den Gruppensieg erwartet. Das zeigt, dass die Bundesliga aufgeholt hat, dass sie lebt und dass sie zur Spitze gehört. In der Breite ist die Bundesliga mit das Beste in Europa. Nichtsdestotrotz hat man in der Champions League noch nichts erreicht, wenn man als Gruppensieger weiter kommt, man muss schon noch ein paar Spiele mehr gewinnen, um erfolgreich zu sein. Und die Top-Teams aus den anderen Ländern sind nach wie vor sehr gefährlich und auch gut drauf.
Schauen Sie die Auslosung am 20. Dezember mit Spannung oder ist es ihnen wurscht, so wie es Thomas Müller auch sagte?
Ich bin da ganz bei Thomas, wir können’s eh nicht beeinflussen. Zu spekulieren bringt jetzt nichts. Wir haben Respekt vor jedem Gegner, aber keine Angst. Wir nehmen’s so, wie’s kommt.
Wie schwer wird’s nun, sich auf das Spiel beim FC Augsburg umzustellen?
Auch da geht’s wieder um drei Punkte. Augsburg kämpft gegen den Abstieg, die Spieler werden rennen bis zum Umfallen. Wenn wir das auch tun, gewinnen wir.