Manuel Neuer will bei WM in Katar Zeichen setzen: "Werden schauen, wie weit man gehen kann"

Wie geht die Nationalmannschaft bei der WM mit der Debatte um die Menschenrechte in Katar um? Kapitän Manuel Neuer gibt dazu ein Versprechen ab.
von  AZ/dpa
Kapitän des FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft: Manuel Neuer
Kapitän des FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft: Manuel Neuer © IMAGO / Lackovic

Gelsenkirchen/München - Kapitän Manuel Neuer hat eine Woche vor dem WM-Start bekräftigt, dass die deutschen Nationalspieler auch in Katar offensiv für ihre Werte und die Wahrung der Menschenrechte eintreten werden.

"Wir werden in enger Absprache mit dem DFB, der Mannschaft, dem Mannschaftsrat und den Verantwortlichen schauen, wie weit kann man gehen. Wir machen uns Gedanken und werden unsere Werte vertreten", kündigte Neuer nach dem letzten Bundesligaspiel mit dem FC Bayern München beim FC Schalke 04 am Samstagabend im ZDF-"Sportstudio" an. 

Manuel Neuer trägt in Katar keine Regenbogen-Armbinde

Der 36-Jährige betrachtet dabei auch die One-Love-Kapitänsbinde, mit der er das DFB-Team bei den WM-Spielen auf den Platz führen wird, als bedeutenden Beitrag. "Das starke Zeichen ist schon mal, dass wir nicht die einzige Nation sind, die diese One-Love-Binde trägt", sagte Neuer.

Es ist eine gemeinsame Aktion des DFB mit Fußballverbänden anderer Nationen. Nach der Ankündigung der Aktion war auch Kritik an der Farbgebung der One-Love-Binde aufgekommen, weil diese nicht die Regenbogenflagge darstellt. Eine solche Kapitänsbinde hatte Neuer vor einem Jahr bei der Europameisterschaft getragen.

"Absolute Entgleisung": Neuer noch immer empört über homophobe Skandal-Aussage

Neuer wiederholte auch noch einmal seine deutliche Kritik an den homophoben Äußerungen des katarischen WM-Botschafters Khalid Salman. "Das ist eine absolute Entgleisung. Das stört mich, das ärgert mich, das ist inakzeptabel. Es ist traurig, dass so jemand WM-Botschafter ist", sagte Neuer, der in Katar sein viertes WM-Turnier bestreiten wird. In der ZDF-Dokumentation "Geheimsache Katar" hatte der frühere katarische Nationalspieler Salman Schwulsein als "geistigen Schaden" bezeichnet. 

Bundestrainer Hansi Flick versammelt seine 26 WM-Spieler am Sonntagabend in Frankfurt am Main. Am Montag fliegt der DFB-Tross von dort in ein Kurz-Trainingslager nach Maskat mit einem Testspiel gegen Gastgeber Oman am Mittwoch. Einen Tag später geht es weiter ins WM-Land Katar. Das erste Gruppenspiel bestreitet die deutsche Mannschaft am 23. November gegen Japan.

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