Manuel Neuer, Mats Hummels, Jerome Boateng, wer ist der neue Bayern Boss?

Nach den Rücktritten von Philipp Lahm und Xabi Alonso entsteht ein neues Machtgefüge beim FC Bayern. Die AZ erklärt, welcher Profi jetzt noch wichtiger wird.
Maximilian Koch |
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Wer sind die neuen Bayern Bosse?
Augenklick/AZ Wer sind die neuen Bayern Bosse?

München - Gibt es beim FC Bayern längst einen neuen Sportdirektor – und keiner hat’s gemerkt? Seit Wochen jedenfalls fällt ein Star als großer Mahner auf, man könnte fast meinen, er hätte ein Intensivseminar zum Thema Mannschaftsführung bei Matthias Sammer belegt.

Bei jenem Mann also, der bis zu seinem krankheitsbedingten Rücktritt im Sommer 2016 die Leistungsbereitschaft des Bayern-Teams überwachte. Und der das antizyklische Mahnen wie kaum ein anderer beherrschte.

Mats Hummels als Bayern-Mahner

Der Bayern-Mahner des Jahres 2017 heißt nicht mehr Sammer, sondern Mats Hummels. Ob jüngst im Nationalteam in Aserbaidschan ("Wir haben arrogant gespielt") oder im Klub wie etwa nach der Partie bei Arsenal ("Manchmal lassen wir nach einer Führung nach. Dann muss man gewissen Spielern nochmal Feuer unterm Arsch machen"): Hummels besetzt die Rolle des verbalen Dampfmachers. Und positioniert sich damit im neuen Machtgefüge der Bayern.

Denn ab dem Sommer wird die Führungsstruktur im Team von Trainer Carlo Ancelotti eine andere sein. Verantwortlich dafür sind die Rücktritte von Kapitän Philipp Lahm und Xabi Alonso. In der Kapitänsfrage deutet Vieles auf Torhüter Neuer hin, der dieses Amt auch in der Nationalelf ausfüllt. "Er ist inzwischen ein gelernter Bayer", sagte Aufsichtsratsmitglied Edmund Stoiber im AZ-Interview.

Sportlich ohnehin über jeden Zweifel erhaben, hat sich Neuer, der frühere Schalke-Ultra, intern und bei den Fans ein hohes Standing erarbeitet. Wie Lahm pflegt er öffentlich eher den diplomatischen Führungsstil. Neuer, seit Montag 31 Jahre alt, zieht die Fäden im Hintergrund.

"Noch kein Jahr in München"

Hummels (28) wäre wohl ein offensiverer Kapitän, doch er rechnet nicht mit seiner Nominierung. "Ich sehe mich nicht in einer Rolle, in der ich Anspruch darauf erheben würde", sagte er der "Sport Bild". "Und ich denke auch nicht, dass ich infrage kommen würde. Ich bin noch kein Jahr in München."

Der Weltmeister spielte vor seiner Rückkehr im Sommer acht Jahre bei Borussia Dortmund, wurde zuvor allerdings in der Bayern-Jugend groß. Wie Thomas Müller (27), der dritte Kapitänsanwärter. Müller wäre für die Identifikation der Fans der ideale Kandidat, er ist ein echter Bayer und laut Ottmar Hitzfeld "prädestiniert für das Kapitänsamt". Allerdings: Müller hat in dieser Saison in den großen Spielen meist auf der Bank gesessen. Jenes Schicksal droht ihm auch in der kommenden Spielzeit.

Thiago übernimmt Verantwortung

Das liegt vor allem an Thiago (25), der sportlich seine beste, konstanteste Saison spielt – und nebenbei auch immer mehr Verantwortung übernimmt. Der Spanier sieht seine Zukunft in München, Frau Julia erwartet ihr erstes Kind, offenbar kann ihn nicht mal der Lockruf seines Jugendklubs FC Barcelona von einem Wechsel überzeugen.

Thiago ist neben Neuer, Hummels, Müller und Abwehrstar Jérôme Boateng (28), der nach seiner Schulterverletzung gerade wieder in Form kommt, eine von fünf Säulen der Zukunft. Hinzu kommen weitere Weltklassespieler wie Arturo Vidal (29), Arjen Robben (33), Robert Lewandowski (28) oder Franck Ribéry (33), die aufgrund ihrer Erfahrung ebenfalls Führungsqualitäten mitbringen.

Große Auswahl für Ancelotti

"Wir haben große Persönlichkeiten. Eine neue Generation ist bereit, die Mannschaft zu führen", sagte kürzlich Xabi Alonso, der von Ex-Leverkusen-Manager Reiner Calmund sogar als neuer Sportdirektor der Bayern ins Gespräch gebracht wurde. Coach Ancelotti bewertete das Thema entspannt, erklärte auf AZ-Nachfrage, dass er "mit oder ohne Sportdirektor glücklich" wäre. Der Italiener weiß: Schon jetzt hat er einige Fußball spielende Sportdirektoren in seiner Mannschaft.

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