Manuel Neuer erklärt seine merkwürdige Flugeinlage
Madrid – Das 1:0 für Madrid fiel nach einer ganzen Fehlerkette der Bayern: Erst verlängerte Alonso einen Ball per Kopf zum Gegenspieler, dann rutschte Boateng aus, statt Griezmann zu attackieren. Der anschließende Torschuss von Yannick Ferreira-Carrasco aus rund 17 Metern Entfernung war dann kaum noch haltbar.
Wie Manuel Neuer den Moment des Schusses erlebte, schilderte er nach dem Spiel. Ihm war offenbar von Anfang an klar, dass er den Ball nicht parieren konnte, genauso wusste er aber auch, dass der Schuss an den Pfosten gehen würde. Seine für manche TV-Zuschauer etwas eigenartig wirkende Flugeinlage, bei der er die Arme zurückzog, statt auszustrecken, war daher gar nicht auf die Abwehr des Schusses ausgelegt, sondern auf einen möglichen Abpraller, der zurück ins Feld statt – wie geschehen – ins Tor springt.
"Ich habe schon gemerkt, dass ich an den Ball nicht rankomme. Aber damit ich schneller aufstehen kann, habe ich die Hände direkt am Boden, damit ich vielleicht hochkomme. Wenn ich die Arme lang mache, bin ich blank und komme nicht mehr hoch. Ich wusste, dass der Ball vielleicht zurückkommen kann. Dann hätte ich die eine Zehntelsekunde vor Griezmann gehabt, wenn er zum zweiten Ball geht", so Neuer im Interview mit Sky.
Da der Ball allerdings direkt ins Tor abprallte, war Neuers gesamte Taktik am Ende wirkungslos. Das Gegentor gibt aber immerhin einen faszinierenden Blick in die Gedankenwelt eines Weltklasse-Torwarts frei.