Mandzukic vs. Lewandowski: "Einer der Besten der Welt"

Selbst Bayerns Abwehrboss Dante ist beeindruckt von Robert Lewandowski. Was er Mario Mandzukic voraus hat - die Stürmer des Champions-League-Finals im Check.
von  Florian Bogner
Die AZ checkt vor dem Finale alle Mannschaftsteile. Heute: die Stürmer, analysiert von den Ex- Bayern-Stürmern Paulo Sergio, Giovane Elber und Alan McInally.
Die AZ checkt vor dem Finale alle Mannschaftsteile. Heute: die Stürmer, analysiert von den Ex- Bayern-Stürmern Paulo Sergio, Giovane Elber und Alan McInally. © sampics, firo

MÜNCHEN Für einen kurzen Moment erstirbt Dantes Lächeln. Nach seinem Final-Gegenspieler Robert Lewandowski von Borussia Dortmund gefragt, macht der Abwehrboss des FC Bayern große Augen. „Lewandowski ist einer der besten Stürmer der Welt”, sagte Dante gestern.

Vier Tore im Halbfinale gegen Real als Visitenkarte. „Was er gegen Madrid gemacht hat, hat mich nicht überrascht – er hat enorme Qualitäten. Es ist nicht einfach, gegen ihn zu verteidigen.” Dann lächelt Dante wieder: „Ich habe schon ein paar Mal gegen ihn gespielt, ich bin bereit.”

Im Finale von Wembley stehen die Stürmer Lewandowski (24) und Mario Mandzukic /27) im Fokus: Wer schießt seine Mannschaft zum Titel?

Die AZ checkt vor dem Finale alle Mannschaftsteile. Heute: die Stürmer, analysiert von den Ex- Bayern-Stürmern Paulo Sergio, Giovane Elber und Alan McInally.

INDIVIDUELLE KLASSE

 

Mandzukic und Lewandowski sind beide moderne Spielertypen. Vorzüge: technisch gut, stark im Abschluss, vorbildlich im Bälle halten und weiterverwerten. "Viel unterscheidet sie nicht", sagt Alan McInally, früher selbst Bayern-Stürmer.

Nur Details: Mandzukic ist kopfballstärker, Lewandowski dribbelt besser – und schießt mehr Tore. 36 hat er in 48 Pflichtspielen gemacht, bei Mandzukic sind’s 21 in 38 Partien. Weil Lewy, wie man ihn ruft, ein kompletter Stürmer ist, will Bayern ihn haben.

"So ist das Geschäft: Wer heute gut ist, sitzt morgen auf der Bank und wird übermorgen gar nicht mehr gebraucht", sagt Elber. Mandzukic wird in diesem Finale beweisen wollen, dass Lewandowski gar nicht kommen muss. "Bayern braucht ihn nicht", sagt Elber.

FORM

 

In der Rückrunde traf der Pole beinahe in jedem Spiel, Mandzukic wurde derweil fast nur in den Cup-Partien eingesetzt und glänzte eher als mannschaftsdienliche Zweikampf-Sau denn als Torjäger. In der Champions League bestreitet allerdings keiner so viele Zweikämpfe pro Spiel wie Lewandowski (siehe Tabelle). Seine zehn Tore im Wettbewerb toppt nur Cristiano Ronaldo (12).

"Ohne ihn hätte es Dortmund nicht nach Wembley geschafft", sagt McInally. Der 24-Jährige hat nun sogar Chancen, Weltfußballer zu werden. "Schießt er im Finale zwei Tore, hat er gute Chancen", sagt Sky-Experte Ottmar Hitzfeld. Paulo Sergio tippt bei der Wahl auf "Messi, Ribéry – oder Lewandowski".

Mandzukic dagegen werde es schwer haben, gegen Dortmund zum Torerfolg zu kommen, sagt der Brasilianer: "Gegen Hummels und Subotic wird er nicht viele Chancen bekommen. Er muss vor dem Tor hochkonzentriert bleiben - und dann vielleicht die einzige Chance eiskalt nutzen."

JOKER

 

Was Bayern hat, was 2012 fehlte? Eine Bank! Jupp Heynckes hat Mario Gomez und Claudio Pizarro in petto, Klopp nur den unerfahrenen Julian Schieber. "Wenn Lewandowski einen schlechten Tag hat, hat Dortmund keinen Ersatz", sagt McInally.

Anders die Bayern: "Diese Saison kann Heynckes jemanden bringen und es passiert nochmal was. Das Gefühl hatte man letztes Jahr nicht", sagt Lothar Matthäus. Pizarro und Gomez haben in der Königsklasse sogar mehr Scorerpunkte gesammelt als Mandzukic (je 4). McInally: "Sie können den Unterschied ausmachen."

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