Mandzukic, Pizarro, Gomez: Wer hat die Nase vorn?
Mario Mandzukic, Claudio Pizarro und Mario Gomez sind beim FC Bayern fit – und kämpfen um eine Position. Wer gegen Freiburg beginnt, will Heynckes nicht verraten. Die AZ macht den Check.
München - Pressekonferenzen mit Jupp Heynckes haben diese Saison durchaus Kultpotenzial. Der Bayern-Trainer wirkt tiefenentspannt, öffnet gerne mal seinen Anekdoten-Fundus und lacht viel – außer er wird nach seinem auslaufenden Vertrag gefragt.
Meistens jedoch antwortet er schlagfertig, ohne allzu viel preiszugeben. So auch vor dem Spiel in Freiburg (20 Uhr live bei Sky & Liga total!), als jemand fragte, ob er schon wisse, wen er im Sturm aufbieten werde – Gomez, Mandzukic oder Pizarro?
"Natürlich weiß ich's!", antwortete er, "wer soll es denn sonst wissen?" Verraten wollte er es dann aber nicht. Erst den Spielern, dann der Presse.
Ene-mene-Gomez?
Ginge Heynckes nach "Ene-mene-muh" vor, dann wäre Gomez am Zug, nachdem der Trainer in Valencia (1:1) Pizarro das Vertrauen schenkte und gegen Hannover (5:0) Mandzukic aufbot.
Beide blieben jedoch ohne Tor. Der 15 Wochen lang verletzte Gomez dagegen traf gegen 96 nur 27 Sekunden nach seiner Einwechslung, sprach von einer "Gefühlsexplosion". Tenor: schön, wieder da zu sein.
Gesetzt ist der Stürmer deswegen aber noch lange nicht. Heynckes widersprach einem Gerücht, wonach er Gomez in der vergangenen Woche versichert habe, er sei seine Nummer eins: "Das hat mich überrascht!" Bis auf weiteres sind also Heynckes’ Worte von vor elf Tagen bindend: "Bei mir sind alle die Nummer eins." Wer bei Heynckes’ flottem Dreier welche Chancen hat:
MARIO MANDZUKIC (26)
Spielertyp: Kampfsau mit Köpfchen. Der Kroate zerreißt sich, seit er bei Bayern ist, in jedem Zweikampf, ist aber auch technisch beschlagen und ein großartiger Kopfballspieler – vier seiner neun Saisontore erzielte er so.
Zwischenzeugnis: Treffsicher. Mandzukic führt die Torjägerliste an, zudem mit zweitbester Zweikampfquote aller Stürmer (47 Prozent). Bis dato gab nur Thomas Müller mehr Torschüsse ab (36:34). Zuletzt allerdings etwas blass.
Aktuelle Rolle: Mr. Bundesliga. Stand in elf der 13 Liga-Spiele in der Startelf, traf oft, aber nicht oft genug, um unumstritten gesetzt zu sein. Dazu gab’s neulich nach dem Salutier-Jubel von Nürnberg einen Rüffel von Uli Hoeneß.
CLAUDIO PIZARRO (34)
Spielertyp: Strafraumwühler. Stürzt sich gerne ins Getümmel, behält auch auf engstem Raum die Übersicht – was gegen defensive Gegner den entscheidenden Impuls bringen kann. Hat pro 90 Minuten mehr Ballkontakte als die anderen und wäre die perfekte Ergänzung, wenn mal zwei Spitzen spielen würden.
Zwischenzeugnis: Beachtlich. Zwar noch ohne Ligatreffer, dafür aber mit Doppelpack im Pokal gegen Lautern und Dreierpack in der Champions League gegen Lille. Gegen Leverkusen als Joker mit Vorlage.
Aktuelle Rolle: Gute-Laune-Onkel. Kennt Konkurrenz aus seiner ersten Bayern-Zeit (’01-’07), ist mit seiner Erfahrung bislang vor allem im Pokal und in der Champions League gefragt. Wahlspruch: "Ich bin da, wenn Mannschaft und Trainer mich brauchen." Was am Abend für ihn spricht? Gegen Freiburg traf er in 15 Spielen für Bremen und Bayern schon zehn Mal.
MARIO GOMEZ (27)
Spielertyp: Einsame Spitze – mit 65 Toren in 95 Spielen für Bayern. Gerade wenn er mit Zug in den Strafraum gehen kann, ist der Nationalspieler nicht zu halten. In vier Jahren München hat er auch sein Spiel mit dem Rücken zum Tor verbessert. Er selbst sagt: "Ich muss hier keinem mehr etwas beweisen." Einziges Manko: Kopfballtreffer wollen ihm nicht so oft gelingen wie Mandzukic oder Pizarro.
Zwischenzeugnis: Bemüht. Nach Sprunggelenks-OP mit Assist gegen Valencia und Tor gegen 96. Nun geht’s gegen Freiburg, gegen das keiner für Bayern häufiger traf als er (fünfmal). Der Torjäger ist zurück, "und er wird wieder so treffen, wie er will", versprach er selbst.
Aktuelle Rolle: Gelassener Platzhirsch. Gomez weiß, dass er auf kurz oder lang wieder die Nummer eins ist: "Ich konkurriere seit acht Jahren mit sehr guten Stürmern und habe mich immer durchgesetzt."