Mandzukic gegen Götze: Kraftprotz vs. Zauberfuß

Kampfansage von Mandzukic: Der Stürmer will seinen Stammplatz nicht hergeben, sagt: „Ich werde noch stärker.” Götze steht derweil vorm Comeback – wer setzt sich durch?
von  Patrick Strasser

Kampfansage von Mandzukic: Der Stürmer will seinen Stammplatz nicht mehr hergeben, sagt: „Ich werde noch stärker.” Götze steht derweil vorm Comeback – wer setzt sich durch?

München -  Auch am Montag arbeitete Mario Götze weiter an seiner Fitness. Die Bayern-Profis hatten frei, doch der 21-Jährige schuftet für sein Comeback. Für sein zweites schon seit er im Sommer beim FC Bayern unterschrieben hat.

Am 30. August hatte ihn Chelseas Ramires mit einem üblen Tritt im Supercup-Finale von Prag verletzt, Götze erlitt einen Kapselriss im Sprunggelenk und musste zehn Tage Gips tragen. Am Sonntag konnte der Ex-Dortmunder, der schon nahezu die gesamte Vorbereitung wegen eines Muskelbündelrisses verpasst hatte, erstmals wieder im Mannschaftstraining mitmachen. Sein Ziel: das Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr, Sky live) gegen den VfL Wolfsburg. Es wäre erst sein viertes Pflichtspiel im Bayern-Trikot, in der Bundesliga konnte Götze erst 171 Minuten ran.

Das Pokalspiel gegen Hannover am Mittwoch (20.30 Uhr, Sky live) kommt wohl noch zu früh für eine Kadernominierung. Ohnehin sind die Bayern ganz vorne im Sturmzentrum ja mit Mario Mandzukic gut aufgestellt. Der Kroate, Typ kerniger Strafraumstürmer, der hauptsächlich über seine Physis kommt, hat in dieser Saison fünf Treffer in acht Pflichtspielen (ohne die Supercups) erzielt.

Doch Götze, eher der Typus kombinationsstarker Feinfuß-Techniker, stellt vielmehr den Idealtypus eines Stürmers dar, wie ihn sich Trainer Pep Guardiola malen würde. Stichwort falscher Neuner. Keinen Brecher wie Dieter Hoeneß, einen Messi-ähnlichen Spieler wünscht sich der Spanier in seinem 4-1-4-1-System, vor allem auswärts bei spielstarken Mannschaften. Im zweiten Champions-League-Spiel bei Manchester City (2.10.) könnte Götze die Sturmspitze bilden. Bisher durfte er nur im vorderen Mittelfeld ran, doch da drängen nach ihrer Verletzungspause mit Martínez (in zwei Wochen) und Thiago (im November) zwei weitere Profis zurück ins Team.

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Aktuell will sich Mandzukic weiter beweisen – und im Bestfall unverzichtbar machen. Seine Torquote (22 Treffer in 39 Pflichtspielen) unter Jupp Heynckes sprach schon für ihn. Nun hat der 27-Jährige auch Pep überzeugt. „Es macht mich sehr glücklich, dass der Trainer mir so viel Vertrauen schenkt. Ich versuche alles, ihm das zurückzugeben”, sagte Mandzukic auf „fcb.de”. Regenerationspausen braucht er nicht, will er auch gar nicht: „Für mich sind diese englischen Wochen auch kein Problem. Ich halte das locker durch, ich habe viel, viel Kraft.” Ohnehin sieht er sich noch nicht in Top-Form, sagt: „Ich werde noch stärker.” Da trommelt einer für seinen Stammplatz.

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Der Kampf um diese Position ist ein Duell der Ungleichen. Hier Mandzukic, der Fußballarbeiter, der Kraftprotz, als Knirps oft am Kopfballpendel, sein Vater Innenverteidiger. Einer, der für den Gegner im Zweikampf unangenehm ist. Sanft nur zu Freundin Ivana und Mops Lennie. Einer, den man lieber in der Mannschaft hat – und nicht als Gegenspieler. Dort Götze, der Zauberfuß, der das Kleinklein-Spiel am Boden liebt, den Doppelpass.

Beide Offensiven sind „Super-Super-Spieler”, wie Pep am liebsten lobt. In der Vorbereitung, als Guardiola alle und alles ausprobierte, schickte er Mandzukic auf Linksaußen – eine Nachhilfestunde in Sachen Flexibilität. Guardiola: „Mario kann auch Verteidiger spielen.” Was despektierlich klang, sollte dessen Zweikampfstärke hervorheben. Kehrt Götze in die Startelf zurück, droht ihm jedoch die Bank.

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