Mandzukic: Frust bleibt trotz Joker-Tor

Der Stürmer Mario Mandzukic trifft im Audi-Cup-Finale gegen Manchester City erneut als Joker und macht den Finalsieg perfekt. Doch sein Ärger auf Guardiola ist unübersehbar.
Patrick Strasser / Thomas Becker |
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Der zweifache Joker-Torschütze Mario Mandzukic. Mit seiner aktuellen Rolle dürfte er nicht zufrieden sein.
firo/Augenklick Der zweifache Joker-Torschütze Mario Mandzukic. Mit seiner aktuellen Rolle dürfte er nicht zufrieden sein.

Der Stürmer Mario Mandzukic trifft im Audi-Cup-Finale gegen Manchester City erneut als Joker und macht den Finalsieg perfekt. Doch sein Ärger auf Guardiola ist unübersehbar.

München – Tore sind doch immer die besten Argumente. Nach Flanke von Mario Mandzukic ins Netz (72.). Sein zweiter Treffer an zwei Tagen im Audi-Cup, am Mittwoch hatte er zum 1:0 gegen Sao Paolo abgestaubt. Gute Torjägerquote für zwei Jokereinsätze. Alles prima also?

Aber nein! Mandzukic drückte den Rücken durch, machte sich groß und blickte zur Seitenlinie. Dort stand Trainer Pep Guardiola stoisch und erwiderte die Blicke. Als wäre es eine Machtprobe zwischen Coach und seinem Stürmer. Dann drehte der Kroate ab und ließ sich von seinen Mitspielern beglückwünschen – und siehe da, selbst wenn er etwas schmollt, weil er wieder nicht von Beginn an ran durfte: er riss sich zusammen.

Lesen Sie hier: 2:1 gegen Man City: Bayern gewinnen das Finale

Anders als Tags zuvor. Nach seinem Treffer zum 1:0 gegen Sao Paulo jubelte der Mann mit der traditionellen Mittelstürmer-Rückennummer „9“ eher säuerlich. Es sah jedenfalls so aus, als würde er ein paar derbe Worte Richtung Trainerbank schicken. Kollege Franck Ribéry musste den 27-Jährigen einfangen und ein bisschen beruhigen. Was genau Mandzukic da verbal in die Welt setzte, ist sekundär. Offensichtlich ist: Es gefällt ihm gerade nicht besonders gut an seinem Arbeitsplatz – und das hat mit dem neuen Chef zu tun.

Guardiola, der seine Spieler am liebsten mit „Super-Super-Spieler“ vorstellt, sagte bei der Pressekonferenz nach dem Sieg über Sao Paulo: „Mandzukic hat einen sehr starken Kopfball. Er ist ein Super-Kopfballspieler da vorne im Sturm.“ Gestern sagte er: „Mit Mandzu waren wir nach seiner Einwechslung ein bisschen mehr im Strafraum.“

Was alles noch lange nicht heißt, dass der Stürmer Nummer 1 der vergangenen Saison auch heuer konstant auf Torejagd gehen darf. Schließlich hat Pep Guardiola jede Menge Super-super-super-Spieler im Kader, auch in der vordersten Reihe. Und wenn am Freitag wieder Mario Götze, Inbegriff des von Guardiola so geschätzten „falschen Neuners“, ins Mannschaftstraining einsteigt, hat Mandzukic noch einen Konkurrenten mehr.

Schon das Transfer-Hin-und-Her um den Dortmunder Robert Lewandowski dürfte an der Seele des schweigsamen Kroaten genagt haben. Wenn Lewandowski irgendwann doch noch zu Bayern kommt, was wird aus Mandzukic? Sein Vertrag bei Bayern läuft jedenfalls bis 2016.

Ob und wie lange er diesen Vertrag erfüllt, hängt von dem Verhältnis ab, das er mit dem neuen Trainer aufbauen kann. In dieser Hinsicht scheint bislang noch nicht viel passiert zu sein, im Gegenteil: Laut „Sport Bild“ soll sich der Kroate bereits intern beklagt haben, dass der Coach ihm zu wenig Anerkennung entgegenbringt.

Gestern war augenfällig, wie sehr sich Mandzukic reinwarf nach seiner Einwechslung nach 57 Minuten. Reibung erzeugt eben doch Energie. Die ersten Wechselgerüchte gibt's schon: Chelsea und Real Madrid sollen Interesse haben. Wobei: Einen arbeitsplatzerhaltenden Satz hat Guardiola vor Wochen über Mandzukic gesagt: „Vielleicht kann er mal Verteidiger spielen.“

 

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