Manchester Citys Haaland gegen FC Bayerns Brachland: Ungleiches Duell in der Champions League

Auf die Torjäger wird es auch im Viertelfinale der Champions League des FC Bayern im Spiel bei Manchester City ankommen. Klar im Nachteil: Der ehemalige Gerd-Müller- und Lewandowski-Klub.
Patrick Strasser |
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Erling Haaland von Manchester City jubel.
Erling Haaland von Manchester City jubel. © Adam Davy/PA Wire/dpa/Archivbild

Manchester - Ein Erling Haaland feiert nicht einfach nur ein Comeback nach mehrwöchiger Pause wegen einer Leistenblessur. Nein, die Fußball spielende Urgewalt brach über Premier-League-Schlusslicht FC Southampton herein und erzielte beim 4:1 von Manchester City ein Kopfballtor und traf – als bräuchte es noch ein zusätzliches Ausrufezeichen – mit einem akrobatischen Seitfallzieher.

Erling Haaland: 44 Treffer in 38 Spielen für City

Ein kurzer Blick in Haalands Statistik: Zehn (!) Tore bei seinen letzten drei Einsätzen, darunter der Fünfer-Pack vor vier Wochen beim 7:0 im Achtelfinale der Champions League gegen RB Leipzig. In der Premier League steht der Norweger bei 30 Toren in 27 Einsätzen, er hat insgesamt 44 Treffer in 38 Pflichtspielen für City auf dem Konto. Der Mann ist erst 22 Jahre alt, eine Legende ante portas.

Thomas Müller: "Mit Erling haben sie eine absolute Waffen"

"Wir haben zwei unglaubliche Dekaden der Topscorer Cristiano Ronaldo und Lionel Messi erlebt, aber er ist auf der gleichen Stufe. Ich bin sehr glücklich, dass er uns nach seiner Verletzung wieder hilft", sagte City-Trainer Pep Guardiola über seinen Mittelstürmer.

Haaland macht den Unterschied. "Ich weiß nicht, ob er einen Magnet im Schuh hat. Sein Torriecher ist stellenweise unglaublich", sagte Leon Goretzka vor dem Viertelfinal-Hinspiel am Dienstag in Manchester (21 Uhr, Prime Video und im AZ-Liveticker). Und Thomas Müller meinte: "Eine Pep-Mannschaft mit Haaland ist für mich immer noch eine Pep-Mannschaft. Aber mit Erling haben sie eine absolute Waffe."

Dem FC Bayern fehlt der Zielspieler vorne

Und die Bayern? Können keinen Robert Lewandowski mehr entgegensetzen. Der Rekordebrecher der Münchner wechselte vergangenen Sommer zum FC Barcelona. Eric-Maxim Choupo-Moting (34), die Entdeckung des Herbstes, kämpft mit muskulären Problemen, fehlte beim 1:0 in Freiburg – was man dem Spiel der Bayern deutlich anmerkte. Der Zielspieler vorne drin wird vermisst. Einer, der die Bälle festmachen, prallen lassen oder selbst verwandeln kann. Aber nicht am Dienstag in Manchester: Choupo-Moting flog aufgrund von Kniegelenksproblemen erst gar nicht mit.

Ein Königreich für einen Mittelstürmer. Wenigstens trainiert Mathys Tel nach seinem Muskelfaserriss seit Sonntag wieder mit der Mannschaft, doch der 17-Jährige ist keine Option von Beginn an. Was das 1:0 in Freiburg noch zeigte: Torjäger sind und werden Serge Gnabry und Leroy Sané nicht mehr.

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Den Bayern-Stürmern fehlt die Präzision

Und was gilt bei Sadio Mané? Es war einmal? Der 31-Jährige zeigte sich formverbessert, nutzte jedoch zwei gute Möglichkeiten nicht. 2023 wartet der Senegalese noch auf einen Treffer. Es mangelt allen Bayern-Angreifern aktuell an "ein bisschen Präzision, ein bisschen Ruhe im Abschluss.

Es fehlt auch jedem einzelnen Stürmer ein Erfolgserlebnis", bemerkte Trainer Thomas Tuchel, der im Breisgau Flügelstürmer Kingsley Coman komplett schonte. Der Franzose wird in Manchester beginnen, Gnabry und Mané droht wieder die Reservistenrolle. Es reiche eben nicht, so Tuchel, alles "taktisch und technisch zu lösen, sondern du brauchst auch das gewisse Etwas".

Gegen Manchester City kommt es auf die Torjäger an

Die Kaltschnäuzigkeit, den Killerinstinkt, den Haaland-Riecher. Grotesk: Nun trifft eine Pep-Mannschaft, früher gern mit falscher Neun in vorderster Front, aber seit letztem Sommer um das fehlende Puzzle-Teil Mittelstürmer komplettiert, auf einen traditionellen Neuner-Verein wie den FC Bayern (ganz im Geist von Gerd Müller und Lewandowski), der mittlerweile ent-lewysiert ist. Vielleicht müllert es trotzdem in Manchester.

"Normalerweise haben wir genug Qualität und genug Torchancen, um mehr Tore zu machen", haderte Tuchel in Freiburg und nannte den strammen Weitschuss von Innenverteidiger Matthijs de Ligt "eher untypisch für uns". Stimmt nicht ganz. Auch im Pokal-Viertelfinale traf mit Dayot Upamecano ein Abwehrspieler, nur drei der sechs Tore in Tuchels Amtszeit wurden aus Mittelstürmer-Position heraus erzielt (zwei Mal Müller, ein Mal Coman). Es könnte ein ungleiches Duell werden am Dienstagabend im Etihad Stadium: Citys Haaland gegen Bayerns Brachland. 

Auf die Torjäger wird es auch im Viertelfinale der Champions League des FC Bayern im Spiel bei Manchester City ankommen. Klar im Nachteil: Der ehemalige Gerd-Müller- und Lewandowski-Klub

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