Man spricht deutsch - Pranjic lernt schon fleißig
MÜNCHEN - Der kroatische Nationalspieler kämpft noch mit den Tücken der deutschen Sprache, mit den Kollegen versteht er sich aber immer besser.
Im Pokal-Erstrundenspiel gegen die SpVgg Neckarelz durfte Bayern-Neuzugang Daniel Pranjic von Anfang an ran, lieferte allerdings keine besonders auffällige Leistung ab. „Für mich ist es ein Traum hier zu spielen“, sagte der 27-Jährige in gutem Englisch. Doch auch Pranjic ist sich der schlechten Leistung des Favoriten bewusst: „Wir haben nicht gut gespielt. Der Gegner war gut organisiert und hat uns früh attackiert. Es war nicht leicht für uns.“ Vielleicht lag es ja an sprachlichen Verständigungsproblemen. Pranjic tut sich noch ziemlich schwer mit dem Deutsch.
Nach seinem ersten Pflichtspiel für die Münchener Bayern zieht der Kroate bereits ein erstes Resumée: „Das Training und die Liga-Spiele, die ich gesehen habe, sind nicht zu vergleichen mit den Verhältnissen in Holland. Die Bundesliga ist viel aggressiver. Es wird viel mehr Wert auf Abwehrarbeit gelegt. Man muss immer voll konzentriert sein.“ Pranjic wechselte vom holländischen Club SC Heerenveen an die Isar. Mit seinem kroatischen Nationalmannschafts-Kollegen Ivica Olic, ebenfalls Bayern-Neuzugang, versteht sich Pranjic sehr gut: „Wir kennen uns ja schon. Allerdings hatten wir bisher keine Zeit, uns mal Abseits des Platzes zu treffen. Nach dem Training brauche ich meine Ruhe. Doch in den nächsten Wochen treffen wir uns bestimmt mal.“ In seiner neuen bayerischen Heimat findet sich Pranjic gut zurecht
Momentan sucht er ein Appartement in ruhiger Lage. Seine Sprachbarrieren machen dem Kroaten bei der Einfindung allerdings noch zu schaffen. Pranjic spricht Englisch, Kroatisch und Holländisch. Nur kein Deutsch oder gar Bayerisch. „Seit Mittwoch mache ich einen Deutsch-Kurs, um mich hier besser verständigen zu können.“ Trainer Louis van Gaal kann er im Training allerdings folgen: „Deutsch und Holländisch sind sich ja sehr ähnlich. Da komme ich noch ganz gut mit.“ Auf die Frage, welche Position ihm denn beim FC Bayern vorschwebe, reagiert Pranjic gelassen: „ Ich kann links alles spielen. Linker Verteidiger, linkes Mittelfeld oder auch im Sturm. In der Nationalmannschaft spiele ich jedoch immer auf der Verteidigerposition. Ich bin sehr flexibel.“
Seine Wunschposition verrät der Kroate allerdings auch: „Die Position im linken Mittelfeld ist mir die Liebste!“ Die letzte Entscheidung liegt aber natürlich bei Trainer van Gaal, der Pranjic als Wunschspieler mit an die Säbener Straße brachte. Einiges spricht auch dafür, dass Pranjic auf seiner Lieblingsposition zum Einsatz kommen wird: Ribéry ist dank Raute nun hängende Spitze und räumt somit die linke Seite. Linksaußen wird aller Voraussicht nach Edson Braafheid. Ebenfalls ein Wunschspieler van Gaals.
Somit würde dem Glück des Kroaten nichts mehr im Wege stehen. Wäre da nicht diese deutsche Grammatik.
Mathis Broelmann