Mal wieder im Formtief: Sané und Gnabry sind Bayerns Dauer-Sorgenkinder
München - Deutliches Signal an Leroy Sané und Serge Gnabry! Beim Spitzenspiel gegen Union Berlin (3:0) ließ Trainer Julian Nagelsmann das Offensiv-Duo zunächst auf der Bank schmoren, stattdessen durften Jamal Musiala, Thomas Müller und Kingsley Coman von Beginn an ran. Das Trio hinter Stoßstürmer Eric Maxim Choupo-Moting zeigte sich spielfreudig wie lange nicht und bereitete der sonst so stabilen Hintermannschaft der "Köpenicker" von Anpfiff weg massive Probleme.
Sané und Gnabry sind einmal mehr die Sorgenkinder beim FC Bayern. Die beiden Nationalspieler, die vor Jahren verpflichtet wurden, um die legendäre Flügelzange mit Franck Ribéry und Arjen Robben zu beerben, sind mal wieder weit von ihrer Top-Form entfernt. Stattdessen sorgen sie abseits des Platzes für Schlagzeilen – sei es mit einem völlig unnötigen Trip zur Fashion Week nach Paris oder mit wiederholten Verspätungen.
FC Bayern: Leroy Sané und Serge Gnabry kommen jetzt ins beste Fußballer-Alter
Beide gehören zu den Spitzenverdienern beim FC Bayern, rufen ihre unbestrittene Qualität aber viel zu selten und inkonstant ab. Dabei wird es langsam Zeit: Mit 27 Jahren kommen die Angreifer ins beste Fußballer-Alter und sollten an sich selbst den Anspruch haben, beim Rekordmeister zu den Schlüsselspielern zu gehören. Stattdessen schaffen es beide nicht, endlich ihr unerklärliches Phlegma abzulegen.
Charakteristisch war eine Szene im Spitzenspiel Gegen Union. In der 80. Minute leistete sich Sané, erst zwei Minuten zuvor eingewechselt, am eigenen Strafraum einen kapitalen Fehlpass in Richtung Yann Sommer. Nur der geistesgegenwärtigen Reaktion von Benjamin Pavard, der den anschließenden Schuss von Paul Seguin abblockte, war es zu verdanken, dass es zehn Minuten vor Schluss unnötigerweise nicht doch nochmal spannend wurde. Sané schlurfte daraufhin seltsam abwesend über den Platz.
FC Bayern: Der Konkurrenzkampf in der Offensive wird weiter verschärft
Klar ist: Sané und Gnabry werden sich strecken müssen, um in die Startelf zurückzukehren – die Konkurrenz in der Offensive ist schließlich enorm. Supertalent Musiala ist unter Nagelsmann gesetzt, an seiner Seite zeigte Ur-Bayer Müller gegen Union eine herausragende Leistung. Auf dem rechten Flügel wirbelte am Wochenende Coman, der sich seit einigen Wochen in Weltklasse-Form präsentiert. "Ich habe oft gesagt, dass er, wenn er fit ist, einer der besten zwei, drei Flügelspieler der Welt ist", schwärmte Coach Nagelsmann nach der Gala des Franzosen: "Seine derzeitige Rolle ist nicht die eines klassischen Flügelspielers, aber er interpretiert sie sehr gut und macht sich gut."
Verschärft wird der Konkurrenzkampf durch die Rückkehr von Sadio Mané. Der Senegalese, im vergangenen Sommer als Königstransfer für die Offensive verpflichtet, feierte gegen Union nach dreimonatiger Verletzungspause sein lang ersehntes Comeback und wird früher oder später wieder in die Startelf drängen. "Sadio kann in den nächsten Wochen sehr wichtig werden – wie jeder andere Spieler", meinte Sportvorstand Hasan Salihamidzic am Sonntag. Inwiefern das auch für Sané und Gnabry gilt, dürfte sich bald zeigen.