Mal sieben, mal eins: Die Gründe für die schwankenden Leistungen des FC Bayern

Schwankende Bayern: Nach dem 7:1 gegen Salzburg, reicht es nur zum 1:1 in Hoffenheim. Erstmals in der Ära Nagelsmann kann der Meister zwei Liga-Spiele hintereinander nicht gewinnen. Eine Analyse der AZ.
Patrick Strasser |
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Thomas Müller erzielte bei der TSG Hoffenheim zwei Abseitstore.
Thomas Müller erzielte bei der TSG Hoffenheim zwei Abseitstore. © IMAGO/Sven Simon

München - Der Mann ist um keine Antwort verlegen, was seinen Körper betrifft. Bayern-Trainer Julian Nagelsmann äußerte sich bereits zu seinem Schlafverhalten ("Mir reichen oft so fünf Stunden"), zu seinem Hautbild ("Ich habe eine recht empfindliche Haut, da ist es nicht so gut, wenn ich viele Chips esse") und bekannte vor ein paar Jahren, angesichts seiner Schlupflider habe er sich die Augenbrauen zupfen lassen.

Bei schlechter Chancenverwertung fallen Nagelsmann die Haare aus

Wachsen nun auch noch graue Haare beim 34-Jährigen? So die Frage eines Reporters angesichts der Chancenverwertung seiner Mannschaft beim 1:1 gegen die TSG Hoffenheim. "Ich bekomme keine grauen Haare. Bei mir fallen sie aus", meinte Nagelsmann, der nachschauen wolle, "wenn das Gel weg ist, wie es mit dem Ausfall aussieht". Die Haare des Trainers sind jedenfalls so kurz, dass er beim Blick in den Spiegel seine Sorgenfalten entdecken könnte.

Höherer Punkteverlust als in der Hinrunde

Denn: Zwei Bundesliga-Partien nacheinander ohne Erfolg gab es in seiner Amtszeit noch nie. Auf das 1:1 gegen Leverkusen vor einer Woche folgte nun das Remis im Kraichgau. Damit hat Bayern an den neun Rückrunden-Spieltagen mit zwei Unentschieden und zwei Niederlagen schon mehr Punkte abgegeben als in der kompletten Hinrunde. Ergibt lediglich 17 Zähler und damit die schlechteste Rückrunde seit zehn Jahren.

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Sieben-Tore-Gala gegen Salzburg war ein Ausreißer

Die Liga-Tristesse wurde unter der Woche durch das furiose Tor-Spektakel, das 7:1 im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen RB Salzburg, unterbrochen. Nach all den Torrekorden aus der Hinrunde könnte die rauschende Europapokal-Nacht ein Ausreißer nach oben gewesen sein.

Torarmut in der Liga heißt die neue Bayern-Realität: In den letzten drei Bundesliga-Spielen gab es jeweils nur einen Treffer, vor zwei Wochen reichte es nur zu einem 1:0 in Frankfurt. Die erzielten Tore seitdem: 1, 1, 7, 1.

Bayern verschenkt Punkte: Neuer ist enttäuscht

Man sei "schon ein bisschen enttäuscht, dass wir die drei Punkte nicht mitgenommen haben", bekannte Kapitän Manuel Neuer und forderte mit Blick auf das Heimspiel kommenden Samstag gegen Union Berlin: "Wir müssen die nächsten Spiele gewinnen und einfach wieder klare Kante zeigen."

Nur drei Ausrutscher vor Weihnachten

Vor Weihnachten hatte es lediglich drei Ausrutscher gegeben, unter anderem das 0:5-Debakel in der zweiten DFB-Pokalrunde in Gladbach. Ansonsten schien die Mannschaft stabiler, befreiter, konsequenter. Was sind die Gründe für die Leistungsschwankungen der Bayern in der Rückrunde? Eine Analyse der AZ:

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Die Bayern-Leistung in der Analyse

Der Chancenwucher: Abgesehen von Toptorjäger Robert Lewandowski schnackelt es zu wenig im Netz der Gegner. Serge Gnabry und Leroy Sané, am Dienstag noch erfolgreich, vergaben in der zweiten Halbzeit leichtfertig beste Chancen auf den Sieg.

Die drei Abseitstore: Thomas Müller, schon Eigentorschütze beim 1:1 gegen Leverkusen, wurde in der "PreZero"-Arena zur tragisch-komischen Figur wegen zweier aberkannter Treffer (27./42.) - jeweils war es knapp Abseits.

Auch Lewandowski wurde von der kalibrierten Linie des VAR kalt erwischt (46.). Nur Pech? Nein, denn: Mit sieben Mal insgesamt standen die Bayern so oft im Abseits wie noch nie in dieser Saison.

Der - laut Nagelsmann - "furztrockene Platz": Vor Anpfiff ging die Sprinkleranlage an - wohl zu kurz für den Geschmack von Trainer Nagelsmann, der sich hinterher beklagte: "Der Platz ist furztrocken!" Des Trainers Erklärung für vergebene Torchancen: "Man hat es bei Gnabry und Coman gesehen, dass der Ball so komisch wegspringt, weil der Rasen so trocken ist. Das soll jetzt keine Kritik an Hoffenheims Greenkeeper sein, aber mit nasserem Rasen kommen die Bälle auf jeden Fall gefährlicher."

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Der Weg zur zehnten Meisterschaft in Folge wird für die Bayern offenbar steiniger als erwartet. Nagelsmanns Hoffnungsschimmer: "Ich bin über weite Strecken zufrieden mit der Leistung. Im Vergleich zu den Partien vor drei, vier Wochen war es ein guter Schritt nach vorne - auch wenn nur ein Punkt dabei rausgekommen ist."

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