Mainz 05 gegen FC Bayern: Sky-Moderatorin Jana Azizi im AZ-Interview

Die Mainzer Moderatorin Jana Azizi spricht über Vorurteile, das Spiel des FSV gegen den FC Bayern und ihre Liebe zu Martin Schmidt: "Durch ihn habe ich das Geschäft aus einer anderen Perspektive kennengelernt", sagt Azizi.
Interview: Julian Buhl |
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Von 2012 bis 2016 ein Paar: Jana Azizi und Ex-Mainz-Coach Martin Schmidt.
imago/Martin Hoffmann Von 2012 bis 2016 ein Paar: Jana Azizi und Ex-Mainz-Coach Martin Schmidt.

München - Jana Azizi ist eines der Gesichter von Sky Sport News HD. Seit 2017 arbeitet die 28-Jährige als Moderatorin für den Sportnachrichtensender. Als gebürtige Mainzerin verfolgt sie die Partie ihres FSV gegen den FC Bayern am Samstag (15.30 Uhr aus Sky und im AZ-Liveticker) mit besonderem Interesse - AZ hat mit ihr gesprochen.

AZ: Frau Azizi, was gefällt Ihnen besser: das Oktoberfest oder die Mainzer Fastnacht? Sie sind ja in Mainz großgeworden und leben als Sky-Moderatorin nun in München.
JANA AZIZI: Mit der Meenzer Fassenacht bin ich aufgewachsen, stand als kleines Mädchen schon verkleidet in der Menge und habe mich auf die Musik und Süßigkeiten beim Rosenmontagsumzug Freude. Aber auch generell liebe ich Volksfeste mit Tradition – daher finde ich das Oktoberfest toll! Ich bin sehr weltoffen erzogen, war schon immer eine Frohnatur, singe und tanze gerne. Die Wiesn und ich im Dirndl – die Kombi passt!

Und wem drücken Sie beim Spiel Mainz gegen Bayern die Daumen?
Meinen 05ern natürlich! Nicht nur, weil ich ein Meenzer Mädche bin und meinem Heimatverein verbunden bin, sondern weil ich es immer spannend finde, wenn bei solchen Duellen der Underdog den großen Favoriten austrickst! Gegen die Bayern muss man von Anfang an Charakter zeigen und mutig auftreten – das können die Mainzer!

Azizi: FSV Mainz 05 gegen FC Bayern nicht chancenlos

Stimmen die Voraussetzungen gerade dafür?
Mit den Siegen gegen Wolfsburg und Athen haben die Bayern den Faden wiedergefunden und wollen nach den jüngsten Turbulenzen nun mit guten sportlichen Resultaten ein Ausrufezeichen setzen. Aber Mainz hat gegen die Bayern keine schlechte Bilanz. Deshalb sind die 05er in der momentanen Konstellation der Liga nicht chancenlos. Das könnte ein Spiel werden, das von der Überraschung lebt.

Woher kommt Ihre Begeisterung für Fußball?
Wenn man in Mainz aufwächst, kommt man an Fußball nicht vorbei. Die Stadt ist sehr eng und emotional mit Mainz 05 verbunden. Klar hat mich das Fußballfieber hier gepackt! Allerdings habe ich auch immer wieder auf meinen Reisen gesehen, dass Sport und besonders der Fußball Menschen und Kulturen zusammenbringt – das begeistert mich bis heute!

Was ist das Mainzer Geheimnis, dass sich Jürgen Klopp und Thomas Tuchel dort zu Starcoaches entwickeln konnten?
Mainz 05 hat eine besondere Fußballkultur. Thomas Tuchel ist ein ganz anderer Typ Mensch als Jürgen Klopp – aber beide hatten die ähnliche Leidenschaft und Überzeugungskraft. Mainz 05 bietet wichtige Voraussetzungen, um sich als Trainer weiterzuentwickeln, wie zum Beispiel Wertschätzung und Rückendeckung, ein Arbeitsumfeld zum Wohlfühlen. Außerdem war Christian Heidel zu dem Zeitpunkt der perfekte Förderer: Er gab den Trainern aus dem eigenen Verein eine Chance. Nach Thomas Tuchel hat er auch Martin Schmidt und Sandro Schwarz in die Bundesliga begleitet.

Azizi: Beziehungen helfen im Geschäft nicht weiter

Schmidt dürfte nach wie vor Ihr persönlicher Lieblingstrainer sein, oder?
Ich finde, Martin Schmidt ist ein sehr spannender Trainertyp. Er hat eine besondere Vita und schöpft aus einer Lebenserfahrung, die nicht nur vom Fußball geprägt ist.

Inwieweit hat Ihnen die Zeit als "Trainerfrau" an seiner Seite und der Blick hinter die Kulissen bei Ihrer Arbeit geholfen? Oder hatten Sie das Gefühl, sich deshalb sogar mehr beweisen zu müssen?
Ich habe das Fußballgeschäft durch Martin aus einer ganz anderen Perspektive kennengelernt. Das hilft mir auch jetzt, gewisse Dinge und Situationen richtig einzuschätzen. Was meinen Job angeht, würde ich sagen, dass mir die Vorurteile den Einstieg eher erschwert haben. Es fällt manchen schwer zu glauben, dass eine Frau selbst etwas drauf hat, auch wenn sie mit einem älteren Bundesligatrainer zusammen war und nebenbei modelt. Ich kann ganz klar sagen, dass ich mir alles selbst erarbeitet habe und dass hier Beziehungen nicht weiterhelfen. Spätestens beim Casting wird man aussortiert. In dem Business muss man sich als Frau besonders beweisen und ein vielleicht noch fundierteres Sportwissen an den Tag legen, um als Sportmoderatorin anerkannt zu werden. Fehler passieren auch Männern, aber die werden anders gewertet und beurteilt.

Azizi: Curvy Model? Stört mich nicht

Wie war es für Sie, Schmidt dann beruflich vor der Kamera zu begegnen?
Toll! Es macht einen stolz und motiviert einen zusätzlich für seine Träume zu kämpfen, wenn man seine Geschichte kennt.

Wie würden Sie denn reagieren, wenn Spieler versuchen würden, Sie anzuflirten?
Ob nun Spieler oder Nicht- Spieler – ich würde deswegen nicht anders reagieren.

Stimmt es, dass Pablo de Blasis, der Mainz jetzt verlassen hat, Ihr Lieblingsspieler war?
Das stimmt! Pablo de Blasis ist ein Kämpfertyp – als kleinster Spieler sprang er am höchsten. Es hat mir viel Spaß gemacht, ihm zuzusehen!

Wem schauen Sie nun am liebsten zu?
Aktuell steht Jean-Phillip Gbamin im Fokus. Er ist ein Unterschiedsspieler und vielleicht auch der heimliche Kapitän bei den 05ern.

Sie sprachen an, dass Sie auch als Model arbeiten – als Curvy Model. Stört Sie dieser Zusatz?
Nein, es ist ja nicht als Abwertung zu verstehen. Die meisten Curvy Models stellen außerdem keine exotische Kleidergröße dar, sondern spiegeln die durchschnittliche Figur einer Frau wider, die hier in Deutschland übrigens im Schnitt Kleidergröße 42 trägt.

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