Maier: "Der Manuel wird a Sau-Bayer"

Auch wenn er heute mit Bayern wieder in seiner Schalker Heimat spielt: In München ist Neuer längst angekommen. In der AZ erklärt der Sepp, warum der Nationaltorwart so gut hierhin passt.
Filippo Cataldo |
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MÜNCHEN Die Prognose klingt erstmal niederschmetternd: „A richtger Bayer wird da Neuer nie wern”, sagt Sepp Maier über seinen jüngsten Nachfolger. Doch das meint die Bayern-Legende gar nicht so böse wie es klingt. Maier mag Menschen, die ihre Wurzeln nicht verleugnen. Und Oktoberfest sagt, sich in seiner Lederhosn eher verkleidet fühlt und Ur-Schalker, kurz: ein Sau-Preiß ist.


Aber einer, der sich in München nicht nur eingelebt, sondern sich anschickt, eine Ära zu prägen. So wie einst Maier, die Katze von Anzing, so wie einst Oliver Kahn, der badische Titan. „Unermesslich” sei Neuers Anteil an der triumphalen Triple-Saison gewesen, sagt Maier, „über Manuels Qualitäten muss man sich gar nicht mehr unterhalten, so groß sind sie.” Der Keeper strahle eine große Ruhe aus, sei aber auch resolut genug, seine Vordermänner aufzurütteln, wenn es mal nicht läuft. „Er ist ein Leader. Ich kenne keinen Torhüter, der besser zu Bayern passen würde als er”, sagt Maier.


Die Legende adelt Neuer, und das, obwohl der so gar nichts bayerisches hat? „So würde ich das auch nicht sagen”, sagt Maier. Auch Kahn sei nicht auf Anhieb zum Münchner mutiert. Und als richtigen Bayern würde Maier seinen einstigen Zögling bis heute nicht bezeichnen. Im Gegensatz zu Kahns langjährigem Stellvertreter. Maier: „Bernd Dreher war nach Raimond Aumann und mir wohl der bayerischste aller Bayern-Torhüter” (siehe Kasten).

Und das als Rheinländer! „Ja, aber der Bernd hat ein bayerisches Herz.” Und auch für Neuer besteht Hoffnung. „Die Sprache wird er wohl nie lernen. Aber beim Schafkopfen soll er ja jetzt schon so gut sein wie der Thomas Müller. Und Feiern kann er auch ordentlich. In zwei, drei Jahren ist der Manuel a richtiger Sau-Bayer”. Sagt Maier und lacht.
Vom Sau-Preißn zum Sau-Bayer, das ist doch mal was.


Am Samstag kehrt Neuer erst mal wieder nach Gelsenkirchen zurück. 20 Jahre hat er auf Schalke gespielt, als Kind und Jugendlicher feuerte er die Knappen auf den Tribünen an, auch auswärts war er oft dabei. Als er längst für die Profis spielte, sympathisierte er und war zeitweise Mitglied der Buerschenschaft, der Schalker Ultras. Neuer war so sehr Schalke, dass die Schickeria, sonst ja sehr offen gegenüber Stars jeglicher Couleur an der Säbener Straße gegen seine Verpflichtung protestierte, zeitweise „Koan Neuer”-Plakate aufhängten. Sogar das Feiern mit den Fans nach Siegen wollte ihm in seiner ersten Saison ein Teil der Münchner Ultras verbieten.


Längst passé. Neuer wird als Roter akzeptiert, spätestens seit dem Triple ist er auf dem Weg zur Legende. Dazu trägt seine sportliche Bilanz bei. Vier Mal spielte Neuer mit Bayern gegen Schalke. Vier Mal gewannen die Roten, nie ließ Neuer einen Ball durch. Die Fans merken: Da hängt sich einer rein für Bayern. Und Erfolg verbindet ja ohnehin.

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Doch natürlich ist das Duell gegen Schalke für Neuer kein ganz Normales. „Es ist etwas Besonderes, ich habe sehr viele Spiele dort gemacht, bin 20 Jahre in dem Verein gewesen, bin dort geboren, aufgewachsen und auch Familienvertreter und Freunde und Bekannte sind im Stadion. Es ist schön und ich freue mich drauf”, sagte er am Freitag vor dem Abschlusstraining. Und dann warnte er vor der Stärke seines Ex-Klubs. „Ich denke, dass es schwer sein wird, Schalke zu schlagen. Sie haben einen kleinen Höhenflug und eine kleine Serie hingelegt.”


Neuer freut sich aufs Spiel, Heimweh hat er aber nicht. Eine Rückkehr nach Gelsenkirchen kann er sich zwar prinzipiell vorstellen. Aber: „Im Moment, nach all den Erfolgen mit Bayern, ist das keine Option", sagte er.

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