Serie

Machthaber des FC Bayern: AZ-Zeugnis für die Bosse der Münchner

Der letzte Teil der Bayern-Zeugnisse: die Bosse. Salihamidzic glänzt mit seiner Transferpolitik, Trainer Nagelsmann kämpft sich aus dem Herbsttief, und Hainer und Kahn zeigen immer mehr Profil.
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Die Bayern-Bosse um Herbert Hainer (links), Hasan Salihamidzic (Mitte) und Oliver Kahn (rechts).
Die Bayern-Bosse um Herbert Hainer (links), Hasan Salihamidzic (Mitte) und Oliver Kahn (rechts). © Augenklick/sampics

München - Das Kluboberhaupt blickte zum Jahresabschluss zuversichtlich voraus: "Mit Paris-Saint-Germain haben wir im Achtelfinale einen harten Brocken vor die Nase gesetzt bekommen, aber wir kennen den Gegner sehr gut und haben definitiv das Zeug, in der Champions League weit zu kommen", sagte Bayern-Präsident Herbert Hainer im AZ-Interview: "Insgesamt bin ich für 2023 optimistisch. Wir führen die Meisterschaft mit vier Punkten Vorsprung an, haben bisher in der Champions League überzeugt und auch das Pokalfinale im Blick. Das haben wir jetzt zwei Jahre lang verpasst – dabei ist Berlin immer eine Reise wert."

Drei Titel sollen im Idealfall her, die Bosse um Hainer haben dafür die Voraussetzungen geschaffen. Im letzten Teil der AZ-Serie gibt es Hinrundenzeugnisse für die Führungsfiguren beim FC Bayern.

Bayern-Coach Nagelsmann will mehr

Julian Nagelsmann, Note 2:

Coach Nagelsmann
Coach Nagelsmann © picture alliance/dpa

Der Chefcoach hat eine gute Entwicklung genommen. Nagelsmann führte seine Mannschaft aus dem Herbsttief, übrigens auch dadurch, dass er Ratschläge seiner Vorgesetzten annahm und wieder auf ein System mit klassischem Mittelstürmer umstellte. Mit Dino Toppmöller, Xaver Zembrod und Benjamin Glück hat Nagelsmann starke Co-Trainer an seiner Seite, das hilft. Nach einem Titel in seiner Premierensaison will der Coach nun mehr. "Ich hoffe, dass es nach der Pause so weitergeht, dann ist dieses Jahr alles möglich."

Sportvorstand gelingt beste Transferperiode

Hasan Salihamidzic, Note 1:

Münchens Sportvorstand Hasan Salihamidzic
Münchens Sportvorstand Hasan Salihamidzic © Tom Weller/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

Im Sommer gelang dem Sportvorstand seine bislang beste Transferperiode. Salihamidzic verpflichtete mit Matthijs de Ligt und Sadio Mané zwei Superstars, auch Noussair Mazraoui hat sich als Verstärkung erwiesen. "Er hat exakt die Spieler geholt, die wir gebraucht haben, und gleichzeitig bei unseren Abgängen viel Geld erwirtschaftet", lobte Hainer. Insgesamt waren es 104,1 Millionen Euro für Spieler wie Marc Roca oder Tanguy Nianzou, das Transferminus betrug so nur 33,4 Millionen Euro.

Sehr gute Brazzo-Arbeit.

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Kahn tritt aus dem Schatten seiner Vorgänger

Oliver Kahn, Note 2:

Oliver Kahn
Oliver Kahn © Sven Hoppe/dpa/Archivbild

Auch der Vorstandschef findet immer besser rein in seine Führungsrolle. Kahn tritt öffentlich dominanter und zugleich entspannter auf, gemeinsam mit Salihamidzic und Hainer bildet er ein harmonisches Trio. Das Verhältnis zu Nagelsmann passt ebenfalls. Kahn übernimmt nun auch in der DFB-Taskforce Verantwortung, er tritt immer mehr aus dem Schatten von Vorgänger Karl-Heinz Rummenigge. Knifflige Aufgabe für Kahn und Salihamidzic: Nach der Verletzung von Manuel Neuer müssen sie einen passenden Torhüter-Ersatz in diesem Winter finden.

Hainer gelingt es, auch kritische Fans wieder zu erreichen

Herbert Hainer, Note 2:

Bayern-Präsident Herbert Hainer.
Bayern-Präsident Herbert Hainer. © picture alliance/dpa

Generell gilt: Das Bayern-Führungsteam hat den Umbruch geschafft, nachdem sich Rummenigge und Uli Hoeneß aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen haben. Hainer wurde auf der Jahreshauptversammlung im Oktober als Präsident wiedergewählt, es gelang ihm, die Risse zu kritischen Fans zu kitten.

"Das war wieder Bayern-like", sagte Hainer: "Auf der Jahreshauptversammlung zuvor hatten wir alle, die im Saal waren, kein gutes Bild abgegeben. Das war nicht der FC Bayern. Wir alle haben an diesem Abend Fehler gemacht – und daraus gelernt: der Klub wie die Mitglieder. In den vergangenen zwölf Monaten haben wir ausführlich miteinander gesprochen, auch mit Katar-kritischen Fans."

Und so geht der FC Bayern nun bestens vorbereitet ins Jahr 2023.

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  • Südstern7 am 29.12.2022 13:41 Uhr / Bewertung:

    "Hainer gelingt es, auch kritische Fans wieder zu erreichen"

    Was mit einer Ochsentour ohnegleichen über die Dörfer zu den Fanclubs erreicht wurde.
    Herbert Hainer war und ist sich nicht zu schade Klinken zu putzen und den Standpunkt des Managements zu erklären und für Konsens zu werben.

    Grundsätzlich gilt, dass man in den ersten beiden Jahren weder von Hainer, Salihamidzic und auch von Kahn nichts gesehen und gehört hat. Seit sich Salihamidzic nicht mehr aus Aufsichtsperson für Trainer und Spieler sieht, sondern sich auf seine Aufgaben konzentriert, seit Hainer präsent ist und den Dialog sucht und seit Oliver Kahn in den entscheidenden Momenten Korrekturen vornimmt und dies auch nach außen weiter gibt, hat sich der Bild der Troika gewandelt.

    Trainer Nagelsmann arbeitet inzwischen mit seinen Spielern statt über sie zu reden. Die 23 Spiele der bisherigen Vorrunde hat die Mannschaft überwiegend gut gespielt und ist als Einheit aufgetreten. Urteilen darf man aber erst nach PSG.

  • Downy am 29.12.2022 17:47 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Südstern7

    Willst du jetzt wirklich die Arbeit von Nagelsmann allein vom Abschneiden gegen PSG abhängig machen? Um gegen Paris weiterzukommen bräuchten wir einen kompletten, fitten Kader in Topform. Das haben die Verletzungen von Mané vor, von Hernandez während und dämlicherweise von Neuer auch nach der WM verhindert. Bin mal gespannt, ob Nagelsmann beim Rest den Kopf frei bekommt, denn außer für Upa und Mazraoui war dieses Turnier für die anderen Teilnehmer voll fürn A.. Aber selbst mit voller Kapelle braucht es gegen PSG noch einiges an Spielglück. Die Chancen auf ein Viertelfinale mit den Bayern sehe ich momentan bei 20:80. Deshalb halte ich es für unfair den Trainer nach dem Abschneiden in der CL zu bewerten. Möglicherweise ändern sich die Voraussetzungen bis Februar ja noch. Vielleicht gehen Mbappé, Neymar und Messi auch noch zum Skifahren.

  • Südstern7 am 30.12.2022 09:38 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Downy

    "Willst du jetzt wirklich die Arbeit von Nagelsmann allein vom Abschneiden gegen PSG abhängig machen? "

    Auf diese Frage habe ich gewartet. Die Antwort ist NEIN. Ich mache es nicht vom Weiterkommen/abschneiden gegen Paris abhängig. Denn ich weiß, dass Bayern auch mit voller Mannschaftsstärke Außenseiter wäre. Aber ich mache es abhängig davon, WIE sich die Mannschaft präsentiert!

    Die beiden letzten KO-Spiele, die wir erlebt haben, waren geprägt von Ratlosigkeit wie man den spanischen Gegner zu bespielen hat. Waren geprägt von fehlender Spannung, von unbedingtem Siegeswillen. Um es kurz zu machen: Das Team war schlecht vorbereitet.

    Wenn die Mannschaft dagegen hält, einen taktischen Plan hat und versucht diesen umzusetzen, dann bin ich der Letzte, der die Mannschaft kritisiert, auch wenn es nicht gelingt weiter zu kommen. Ich lasse mich nicht beeindrucken von Aufzählungen in welcher Runde die CL-Reise zu Ende ist. So etwas finde ich albern. Mein Kriterium ist, dass man alles gibt.

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