„Lukas, du darfst nicht weglaufen“
MÜNCHEN - "Die Zeit spricht ohnehin für ihn.“ Warum Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann Lukas Podolski und auch Bastian Schweinsteiger halten will - und warum er Mario Gomez holen möchte.
Am Mittwoch hatte Bayern-Manager Uli Hoeneß erklärt, dass sich nominell nichts ändern werde am Kader. 24 Profis ist die ideale Anzahl, nur personell könne sich noch etwas bewegen. Wohl nicht in Sachen Abgänge. Denn Jürgen Klinsmann machte am Donnerstag deutlich: Er will Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger behalten. Letzterer ist für den neuen Bayern-Coach „kein Thema in der Spekulation“, über einen möglichen Wechsel des unzufriedenen Podolski sagte er: „Dass Lukas unter der Situation leidet, ist absolut verständlich. Es liegt an mir, ihm diese Perspektive zu geben, seine Spiele zu bekommen, und ich habe ihm gesagt: ,Lukas, Du darfst nicht vor der Situation weglaufen. Die Zeit spricht ohnehin für ihn.“
Damit spielt er auf Miroslav Klose und Luca Toni an, beide sind 30. Klinsmann: „Die älteren Spieler werden ja nicht jünger. Wer weiß, was vor der WM 2010 passiert? Wer weiß, vielleicht gibt’s da einen Cut? Die Qualität der Jungen ist hoch. Die lassen wir nicht einfach weggehen.“ Klinsmann will helfen: „Ich werde mir alle Mühe geben, dass Lukas sich wohl fühlt und sich hier durchboxt. Absolut. Dass er hier und da mal Heimweh hat, ist doch okay, das ist menschlich.“
Fernweh verspürt in Stuttgart offenbar Stürmer Mario Gomez. Die Verhandlungen der Bayern-Bosse mit dem VfB sind momentan ausgesetzt, doch Klinsmann ist interessiert. „Wir haben gesagt, wenn ein Ausnahmetalent in Deutschland zur Diskussion steht, müssen wir uns überlegen, ob wir den nicht in Deutschland behalten bevor es nach Madrid, Barcelona oder zu Chelsea geht.“ Also doch schon bald zu Bayern? Klinsmann: „Wir sehen uns in der direkten Konkurrenz mit den Großen in Europa. Da lassen wir uns nicht vor der Nase rummachen.“
Patrick Strasser