Lothar Matthäus: Titelgewinn für FC Bayern kleine Entschädigung – BVB kein "direkter Konkurrent" mehr

München - Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sieht in der zehnten Meisterschaft in Serie für den FC Bayern eine kleine Entschädigung nach dem Aus in der Champions League und im DFB-Pokal.
FC Bayern: Note 2 von Matthäus für Bundesliga-Saison
Dass der Titel im Topspiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker) gegen Borussia Dortmund perfekt gemacht werden kann, sei etwas "Besonderes", sagte der Sky-Experte im Gespräch der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. "So ein Spiel zu Hause zu haben und auch die Fans bei einem möglichen Sieg und damit einem sicheren Titelgewinn dann ein bisschen zu entschädigen für das, was sie in dieser Saison vor allem in den Pokalwettbewerben erlebt haben", sagte Matthäus.

Der Bayern-Saison in der Bundesliga gibt Matthäus die Schulnote Zwei. "Man hat in der Hinrunde attraktiven Fußball gesehen, jetzt in der Rückrunde ist ein bisschen Sand ins Getriebe gekommen", sagte der 61-Jährige. In den Pokalwettwerben sei es dagegen "eine glatte Fünf für mich. Es kommt für mich drauf an, wie man ausscheidet und gegen wen. Und das wie gegen Gladbach und das gegen wen in der Champions League war nicht Bayern-like."
Die Bayern waren durch ein 0:5 gegen Borussia Mönchengladbach bereits in der zweiten Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. In der Champions League scheiterte der Rekordmeister im Viertelfinale am FC Villarreal.
Borussia Dortmund sieht Matthäus derzeit nicht auf Augenhöhe mit dem FC Bayern. Der BVB sei "Verfolger", nicht mehr "direkter Konkurrent" des deutschen Fußball-Rekordmeisters, sagte er.
Dortmund habe in dieser Saison nicht nur mit Verletzungen zu kämpfen gehabt, "man hat natürlich auch eine Defensivschwäche, die erkannt worden ist, sonst würde man sich in diesem Bereich nicht so nach Verstärkungen umschauen".
Zur kommenden Saison hat der BVB bereits Nationalspieler Niklas Süle verpflichtet, der ablösefrei von den Bayern wechselt. Kommen soll zudem Nico Schlotterbeck vom SC Freiburg. Dann sei die Defensive stabiler, sagte Matthäus. Sollte der norwegische Starstürmer Erling Haaland entgegen den Berichten doch noch ein Jahr in Dortmund bleiben und Kapitän Marco Reus nicht so häufig verletzt fehlen, "dann könnten sie zusammen mit den Neuzugängen Bayern München nächstes Jahr stärker attackieren".