Löwen lästern gegen Bayern: Immer Ärger mit dem Untermieter

"Heißt Hoeneß eigentlich Hohneß?" - Die Sprachspiel-Offensive des neuen Löwen-Geschäftsführers Manfred Stoffers ist ein neuer Höhepunkt im Dauer-Clinch der Sechzger mit dem Rekordmeister. Warum Bayern-Manager Uli Hoeneß schon bald der Geduldsfaden reißen könnte.
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Freut sich, einen neuen Großsponsor an Land gezogen zu haben: Löwen-Geschäftsführer Manfred Stoffers.
Griss Freut sich, einen neuen Großsponsor an Land gezogen zu haben: Löwen-Geschäftsführer Manfred Stoffers.

MÜNCHEN - "Heißt Hoeneß eigentlich Hohneß?" - Die Sprachspiel-Offensive des neuen Löwen-Geschäftsführers Manfred Stoffers ist ein neuer Höhepunkt im Dauer-Clinch der Sechzger mit dem Rekordmeister. Warum Bayern-Manager Uli Hoeneß schon bald der Geduldsfaden reißen könnte.

Es gibt Tage, da kann einem Uli Hoeneß leid tun. Meistens hat sein Klub da gar nicht gespielt. Er muss sich nicht über Patzer, vergebene Chancen oder den Schiedsrichter aufregen. Nein, die schlimmen Tage im Leben des Bayern- Managers sind zuweilen die, an denen er mit den Geschäftspartnern vom TSV 1860 verhandeln muss.

Seit der gemeinsamen Investition Allianz Arena bekommt man nicht nur ab und an auf dem Rasen miteinander zu tun, sondern sitzt auch gemeinsam am Verhandlungstisch. Während man beim FCB mit Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und Karl Hopfner von einer Stammformation sprechen kann, so haben sich die Sechzger der Rotation verschrieben: die Wildmosers, Karl Auer, Alfred Lehner, Stefan Ziffzer, Albrecht von Linde, Rainer Beeck – was für eine Ahnengalerie.

Spätestens im März 2004 müssen die Bayern geahnt haben, dass das gemeinsame Stadion-Projekt ins Wanken geraten könnte: Karl-Heinz Wildmoser und sein Sohn Heinz wurden verhaftet, der Junior später wegen Korruption beim Stadionbau verurteilt. Zwei Jahre später war Sechzig so gut wie pleite, der damalige Geschäftsführer Stefan Ziffzer verkaufte die Stadion- Anteile des Klubs für elf Millionen Euro an den FC Bayern.

Immer wieder nachverhandeln

Seitdem ist Sechzig Untermieter und Bayern hat nichts als Ärger. Immer wieder wollten die Löwen die Verträge nachverhandeln; Hoeneß und Hopfner kauften ihnen 2007 die Rückkaufoption für 1,2 Millionen Euro wieder ab, senkten vor dieser Saison die Stadionmiete. Als 1860-Präsident Rainer Beeck nochmal nachverhandeln wollte, bot Hoeneß den Löwen im November 2008 den Arena-Ausstieg an. Sechzig verzichtete.

Und nun auch noch Manfred Stoffers, der neue geschäftsführende Dampfplauderer der Löwen. Der führte sich gleich mal prima ein und verballhornte den Namen des Arena–Vermieters („Heißt der Hoeneß eigentlich Hoeneß oder Hohneß?"). Man braucht keine Phantasie, um sich vorzustellen, was solche Worte im Seelenhaushalt des Bayern- Manager anrichten. In Stoffers Anzug möchte man beim nächsten Treffen jedenfalls nicht stecken.

Dennoch will Stoffers Hoeneß einen Brief schreiben und mit ihm über die Catering-Kosten in der Allianz Arena reden. Zwei der ingesamt 5,2 Millionen Euro, die Sechzig pro Jahr an Bayern zahlen muss, entfallen aufs Catering - viel zu viel, meint Stoffers.

Die Kompromissbereitschaft von Hoeneß dürfte sich in Grenzen halten. Gut möglich, dass Uli Hoeneß irgendwann der Geduldsfaden reißt. Zu Stoffers Sprachspiel- Offensive wollte er sich nicht äußern.

Thomas Becker

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