Lewandowski gegen Kane: Wer hat im Duell der Ballermänner die Nase vorn?

Harry Kane trifft in Bayerns Auswärtsspiel in Barcelona auf seinen Vorgänger im Torjäger-Amt, Robert Lewandowski. FCB-Sportdirektor Freund: "Beide sind außergewöhnliche Mittelstürmer."
von  Patrick Strasser
Am Mittwoch treffen mit Robert Lewandowski und Harry Kane zwei absolute Weltklasse-Torhüter aufeinander.
Am Mittwoch treffen mit Robert Lewandowski und Harry Kane zwei absolute Weltklasse-Torhüter aufeinander. © IMAGO/Sven Simon

München - Seine 344 Tore für den FC Bayern sind legendär. Von 2014 bis 2022 schoss sich Robert Lewandowski in die Herzen der Fans und auf Rang zwei der ewigen Torschützenliste des Vereins hinter Ikone Gerd Müller (570 Tore in allen Pflichtspielen). In der Corona-Saison 2020/21 übertraf der Pole sogar die unantastbar erscheinende Bestmarke des Bombers der Nation und kam auf 41 Bundesliga-Tore, eines mehr als Müller. Sein Trainer damals bei Bayern: Hansi Flick.

Bereits im Herbst vor zwei Jahren traf Lewandowski kurz nach seinem Wechsel mit dem neuen Arbeitgeber FC Barcelona auf die Münchner und erlebte mit dem 0:2 und dem 0:3 (zu Hause!) zwei derbe Pleiten. Doch es war ein anderes Barça und trotz der vielen Treffer ein anderer FC Bayern. Im Jahr eins ohne Lewandowski verzichtete man an der Säbener Straße unter Julian Nagelsmann auf einen echten Mittelstürmer. Und hatte Glück, dass eine Zeit lang Bankdrücker Eric Maxim Choupo-Moting, heute 35 und vereinslos, seinen womöglich letzten Frühling erlebte und plötzlich knipste.

Kane geht mit der minimal besseren Quote ins Torjäger-Duell

Im Sommer 2023 holte der Mittelstürmer-Klub FC Bayern dann wieder eine echte Nummer neun. Der Transfer von Englands Kapitän Harry Kane war der teuerste Bayern- und damit auch Bundesliga-Import aller Zeiten. Kostenpunkt mit allen Extras rund 100 Millionen Euro.

Am Mittwoch treffen die beiden Neuner in Barcelonas Olympiastadion aufeinander (21 Uhr/DAZN und im AZ-Liveticker). Es ist das Duell von Bayerns besten Torjägern der vergangenen Jahrzehnte - auch wenn Kane (31) erst seit etwas mehr als 14 Monaten in München ist. "In Barcelona zu spielen, ist immer eine große Nacht in der Champions League", meinte Kane nach seinem lupenreinen Hattrick gegen den VfB Stuttgart (4:0) und ergänzte: "Ich hoffe, wir können auch dem Spiel unseren Stempel aufdrücken." Und er ganz besonders?

Nach einer Mini-Torlos-Serie von vier Partien (drei für die Bayern, eines für die englische Nationalelf) knipste Kane gegen die Schwaben wieder, schraubte seine Bilanz in dieser Saison auf 13 Tore in zehn Pflichtspielen. Und "Lewy"? 14 Tore in zwölf Spielen. Rein quotentechnisch ist Kane also minimal vorne.

Robert Lewandowski hat, was Harry Kane noch fehlt

Kann Lewandowski, der Weltfußballer der Jahre 2020 und 2021, gut verkraften. Schließlich lautet die Titelbilanz der beiden Kapitäne ihrer Nationalmannschaften: 23:0 (!) - inklusive Champions League (2020) und Fifa-Klub-WM (2020).

Davon kann Kane, der mit England zweimal im Finale einer EM stand und ausgerechnet mit Bayerns erster titelloser Saison seit 2011/12 in Verbindung gebracht wird, nur träumen.

In Barcelona ist es Trainer Hansi Flick, der Lewandowski wieder hinbekommen hat. Vergangene Saison erzielte er lediglich 19 Tore (geringer war seine Liga-Ausbeute zuletzt 2014/15 mit 17 Treffern). Doch Flick vertraut ihm, schont ihn aber auch hin und wieder. Wenn die Tormaschine seine Arbeit verrichtet hat, nimmt ihn Flick nach 70, 75 Minuten vorzeitig vom Platz. Selbst einer der fittesten und durchtrainierten Athleten des Planeten braucht mit 36 Jahren Ruhephasen.

Kane schwärmt von Lewandowski: "Einer der besten unserer Generation"

In Spaniens "La Liga" gelangen ihm in zehn Spielen zwölf Tore. Lewandowski ist also wieder auf dem Level angelangt, das er bei Bayern so lange halten konnte: mehr als ein Tor pro Spiel im Schnitt. Das ist auch Kanes Anspruch.

Das Duell der Ballermänner elektrisiert alle. Beide, "Lewa" wie Kane, seien "in einer sehr guten Form, beide sind außergewöhnliche Mittelstürmer, herausragende Spieler", meinte Sportdirektor Christoph Freund vor der Abreise nach Spanien.

Und wie denkt Harry Kane über seinen Vorgänger? "Robert ist ein fantastischer Stürmer, einer der besten unserer Generation. Als Nummer neun will ich gegen die besten Spieler antreten." Und sie übertrumpfen.

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