Lewandowski beim FC Bayern: Wortführer und tragende Säule

München - Robert Lewandowski ist beim FC Bayern längst nicht mehr nur als Torjäger gefragt. Der 31 Jahre alte Pole ist beim deutschenRekordmeister inzwischen auch zum Wortführer aufgestiegen. Er schimpft schon mal öffentlich über die taktische Ausrichtung des Trainers oder moniert die Transferpolitik der Verantwortlichen.
Lewandowski kann sich das erlauben. Der Stürmer ist beim FC Bayern nicht zu ersetzen. Auch beim erneuten Angriff auf Europas Fußball-Thron, den die Bayern am Mittwochabend gegen Roter Stern Belgrad (21 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker) starten, benötigen die Münchner einen Robert Lewandowski in absoluter Topform.
Lewandowski glaubt an Champions-League-Triumph
Zum Start der Bundesliga hat er einmal mehr seine Klasse mit sieben Toren in vier Spielen und seine Ambitionen auf die dritte Torjägerkanone in Folge eindrucksvoll unterstrichen. "Tore zu schießen, ist einfach das Beste, was es gibt. Ich werde in den nächsten Wochen sogar noch besser spielen", hatte Lewandowski bereits vor dem 1:1 am Samstag bei Herausforderer RB Leipzig bei "Sport1" angekündigt.
Bei solch großen Worten lag die Frage nach dem Bundesliga-Torrekord von Gerd Müller nahe, der in der Saison 1971/1972 40-mal getroffen hatte. Darüber wolle er - trotz seines Traumstarts - aber noch nicht nachdenken: "Das ist noch zu früh, um mir das vorzustellen."
Dafür kann er sich einen Triumph seiner Bayern in der Königsklasse vorstellen. "Das ist ein großes Ziel für uns. Ich denke, dass wir es schaffen können", sagte er unlängst. Es gehöre natürlich "auch immer etwas Glück dazu, aber wir haben jetzt einen super Kader".
FC Bayern: Hält die beeindruckende Serie auch gegen Belgrad?
Lewandowski verlängerte Vertrag
Einer der Fixpunkte dieses Kaders ist Lewandowski selbst. Die Bayern verlängerten deshalb vor wenigen Wochen den Vertrag mit dem Nationalspieler bis 2023. "Robert ist für mich der beste Mittelstürmer der Welt und seit Jahren eine tragende Säule unserer Mannschaft", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.
Der FC Bayern sei seine "sportliche Heimat geworden", betonte Lewandowski. Danach sah es lange nicht aus. Nahezu in jeder Transferperiode wurde über einen Wechsel des Polen, bevorzugt zu Real Madrid, spekuliert. Nun das Bekenntnis zu München: "Wir fühlen uns auch als Familie in München sehr wohl. Ich bin davon überzeugt, dass wir in den nächsten Jahren noch viel erreichen werden", sagte Lewandowski: "Der FC Bayern ist einer der drei größten Vereine der Welt, und wir haben eine überragende Mannschaft. Ich bin stolz, Teil dieses Klubs zu sein."
Sogar an einen großen Abschied beim Rekordmeister im Stile von Arjen Robben und Franck Ribéry hat der 31-Jährige zuletzt schon einmal gedacht. "In diesem Verein so verabschiedet zu werden, ist definitiv ein Traum von mir." Er denke zwar "noch nicht an einen Abschied, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich bei der Verabschiedung von den beiden fast Tränen in den Augen hatte".
Lesen Sie auch: Nach BVB-Transfer - Hummels widerspricht Rummenigge