Kommentar

Leverkusens Titelgewinn zeigt eines deutlich: Es gibt beim FC Bayern keine Alternativen zur umfassenden Erneuerung

Der Sport-Chefreporter der AZ über Leverkusens Titelgewinn und die Folgen.
von  Maximilian Koch

Bei allem berechtigten Lob für den souveränen und verdienten Meister aus Leverkusen sollte an dieser Stelle auch der FC Bayern noch einmal gewürdigt werden: Elf Meisterschaften in Serie – diese Erfolgsgeschichte ist europaweit einmalig, die Münchner haben in den vergangenen Jahren Außergewöhnliches geleistet. Daher: Chapeau!

Dass es mit der Bayern-Dominanz in Deutschland vorbei ist, war allerdings schon in der Vorsaison zu beobachten, als Borussia Dortmund den Titel am letzten Spieltag herschenkte. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn der BVB die Schale geholt hätte. Dann hätten die notwendigen bayerischen Umbaumaßnahmen schon früher begonnen. In diesem Sommer gibt es nun keine Alternative mehr zu einer umfassenden Erneuerung.

Zu viele Neuzugänge hatten seit dem Triple-Gewinn 2020 kein Bayern-Format mehr

Hier sind in erster Linie Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund gefragt, die den Kader verantworten. Verträge müssen verlängert werden, es stehen Spielerkäufe und -verkäufe an. Seit dem Triple-Gewinn 2020 unter Hansi Flick haben die Münchner zu viele Spieler verpflichtet, die kein Bayern-Format haben, die bei Widerständen schnell einbrechen.

Eberl und Freund müssen in diesem entscheidenden Sommer bei Transfers ein besseres Händchen beweisen als ihre Vorgänger. Ein viel besseres. Da hilft es nicht, dass Bayern noch immer keinen neuen Cheftrainer gefunden hat, der seine Wünsche in die Kaderplanung miteinbringt.

Klar ist: Bayer Leverkusen wird mit einem Vorsprung in die neue Saison gehen, als Favorit auf die Schale. Beim FC Bayern müssen jetzt alle Handgriffe sitzen, um wieder attackieren zu können.

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