Letzte Chance für Arturo Vidal?

München - Festlegen wollte sich Pep Guardiola noch nicht – und das hatte einen Grund. „Wäre die Pressekonferenz morgen, könnte ich euch mehr sagen“, erklärte der Trainer des FC Bayern am Freitag. Aussagen über den Kader und die Startelf gegen Augsburg? Unmöglich für einen wie Pep, der solche Entscheidungen meist erst nach dem Abschlusstraining (in diesem Fall am Samstag) oder am Spieltag trifft.
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Und so konnte der Bayern-Coach nicht weiterhelfen bei der Frage, ob Franck Ribéry und Mario Götze ihr Comeback geben, ob Serdar Tasci zum ersten Mal auf der Bayern-Bank sitzt – und wie er gedenkt, die offene Position im zentralen Mittelfeld zu besetzen. Dort nämlich darf Xabi Alonso an diesem Spieltag nicht eingesetzt werden. Der Spanier ist nach seiner Gelb-Roten Karte aus dem Leverkusen-Spiel gesperrt.
Reichlich Auswahl im defensiven Mittelfeld
Die naheliegende Lösung wäre ein Einsatz von Arturo Vidal, der gegen die kampfstarken Augsburger wohl ein geeigneter Gegenpart wäre. An der Seite des Chilenen könnte Thiago agieren, die Viererkette, die sich zuletzt bewährt hat, würde so unverändert bleiben.
Aber was ist in den Gedanken von Genius Guardiola schon naheliegend? Auch ein Einsatz von Philipp Lahm im Mittelfeld wäre denkbar, ebenso ein offensives System mit Thiago als alleinigem Sechser. Und David Alaba gibt es ja auch noch.
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Sicher ist nur, dass Arturo Vidal nach diesem Spiel wissen wird, welche Perspektiven er in dieser Rückrunde noch hat. In anderthalb Wochen steht das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen seinen Ex-Klub Juventus an.
Klub steht hinter Vidal
Sollte Guardiola in diesem wohl wichtigsten Spiel der Saison auf Vidal setzen, müsste er ihn nun in seine Stammelf einbauen. Oder ihm zumindest Spielpraxis geben. Bislang kam der 28-Jährige in dieser Rückserie nur in Leverkusen zu einem Startelfeinsatz. Augsburg wird deshalb zur letzten Chance für den „Krieger“.
Wie sehr der FC Bayern hinter Vidal steht, zeigten die vergangenen Tage indes einmal mehr. Dem Klub war es eine Meldung auf seiner Homepage wert, dass die Zeitschriften „Sport Bild“ und „Kicker“, die über Vidals Netto-Gehalt und die angeblichen Alkohol-Ausflüge im Trainingslager (nur „Sport Bild“) berichtet hatten, inzwischen Unterlassungserklärungen abgegeben haben. Diesen Rückhalt würde sich Vidal nun auch von seinem Trainer wünschen.