Leon Goretzka: Kein Fähnlein im Winde

München - Leon Goretzka ist einer dieser Fußballer, der den Mut hat, klare Kante zu zeigen. Der Bayern-Star und Nationalspieler weiß, dass es Themen gibt, die von solcher Relevanz sind, dass sich das Motto "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold" von sich aus verbietet.
"Das war die Initialzündung, mich jederzeit klar und deutlich zu äußern"
Der 26-Jährige macht auch im Interview mit "DB MOBIL" aus seinem Herzen keine Mördergrube, bezieht Stellung - gegen Rassismus.
"Ich bin auf eine Realschule mit einem sehr hohen Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund gegangen und habe geglaubt, dass wir die alten Vorurteile hinter uns gelassen hätten. Bis ich in diesem Video sah, das bei unserem Länderspiel gegen Serbien im März 2019 entstand, wie ein Zuschauer Leroy Sané und Ilkay Gündogan aufs Übelste rassistisch beleidigte", sagte Goretzka, der schockiert war, dass keiner der Umsitzenden eingegriffen hat. "Das war die Initialzündung, mich jederzeit klar und deutlich zu äußern", meinte Goretzka.
Goretzka und Hasskommentare: "Ich kann damit umgehen"
Das tut er auch gegen Hasskommentare in den sogenannten sozialen Medien. "Auch als Person des öffentlichen Lebens muss ich mir nicht gefallen lassen, dass man mich oder meine Familie beleidigt oder mir gar den Tod wünscht", sagte Goretzka: "Es ist ja nicht so, dass wir Fußballprofis nicht mitkriegen, was da über uns geschrieben wird. Ich kann damit umgehen - aber diese Fähigkeit musste ich mir erst aneignen."