Lahm verteidigt sein Buch: „Ich nehme gern Einfluss“
Das Ausmaß der Kritik an seinem Buch „Der feine Unterschied“ hat Fußball-Nationalmannschaftskapitän Philipp Lahm nach eigenen Angaben überrascht. „Ich hatte auch mit Gegenwind gerechnet, aber nicht mit einem Orkan“, sagte der 27-jährige Verteidiger dem Magazin „Playboy“. Der Jung-Literat hatte in seinem Anfang September veröffentlichten Werk die Arbeitsmethoden mehrere ehemaliger Trainer teils in karikierender Weise beschrieben.
München – In der „Spiegel“-Bestsellerliste steht das Werk des Kickers vom deutschen Rekordmeister FC Bayern München immer noch auf Platz zwei der Kategorie Sachbuch. Bereits Vorabdrucke hatten in der Szene für Aufsehen gesorgt und Lahm heftigen öffentlichen Ärger eingebracht. Er äußerte sich unter anderem kritisch über ehemalige Bayern-Trainer wie Jürgen Klinsmann, Felix Magath und Louis van Gaal. Auch Rudi Völler kam schlecht weg. Lahm betonte nun: „Ich nehme gern Einfluss, und ich will, dass meine Meinung was zählt.“
Als „Karrierist“ will sich der Spielführer der Nationalelf und des FC Bayern dennoch nicht sehen. Vor allem der ehemalige DFB-Teamchef Völler hatte höchst verärgert über Passagen zu seiner Amtszeit als DFB-Coach reagiert. Auch Bundestrainer Joachim Löw rügte Lahm und bezeichnete es als „nicht glücklich, wenn man als aktueller Spieler in der Öffentlichkeit über Trainer“ urteile. Lahm ließ im „Playboy“ durchblicken, anderer Auffassung zu sein. Man solle seine Meinung zwar „erst einmal intern“ äußern. Aber „wenn das auf Dauer nicht hilft, werde ich auch weiterhin die Öffentlichkeit suchen, um Fehler anzusprechen. Das ist meine Haltung, das verstehe ich unter einem mündigen Athleten“.