Lahm und Neuer: So war unser Jahr
München - Natürlich ist das Jahr noch nicht zu Ende, aber allzu viel ist sportlich nicht mehr dran aus Sicht des FC Bayern. Die letzten Programmpunkte 2011 lauten: entspanntes Begutachten der Champions-League-Achtelfinal-Auslosung am Freitagmittag, Sicherung der Herbstmeisterschaft am Freitagabend gegen den 1. FC Köln, Erreichen des Viertelfinales im DFB-Pokal am kommenden Dienstag beim Zweitliga-Elften VfL Bochum.
Zeit, sich das Kalender-Jahr 2011 mal komplett anzuschauen. Die beiden Protagonisten Philipp Lahm und Manuel Neuer haben das getan.
Manuel Neuer: Der Neue. Kam im Sommer nach einem monatelangen Hick-Hack vom frisch gebackenen DFB-Pokalsieger FC Schalke 04, als mit Abstand teuerster Torwart der Bundesliga-Geschichte. Musste schon lange vor seiner Ankunft in München mit schöner Regelmäßigkeit sehr unschöne Plakate im Bayern-Fanblock lesen: „Koan Neuer!”
Über sein Jahr 2011 sagt er: „Es war schon ein erfolgreiches Jahr. Ich habe mich zwar aus Schalke mit dem Pokal verabschiedet, aber das war natürlich keine einfache Phase, auch außerhalb des Platzes. Das so durchzustehen, hat mich auch stärker gemacht. Es war ja für mich der erste Wechsel überhaupt. Da ist schon sehr viel Neues auf mich zu gekommen. Aber ich wurde sehr gut aufgenommen und bin mittlerweile nun auch schon ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft geworden. Die Umstellung von Schalke war schon groß. Hier bei Bayern habe ich schon viel weniger zu tun. Manchmal passiert 30 Minuten lang gar nichts. Sportlich haben wir eine sehr positive Bilanz und können sehr zufrieden sein. Wir hatten eine lange Zu-Null-Serie und nach der Schwächeperiode mit zwei Niederlagen sind wir wieder zurück. Den ein oder anderen Punkt mehr hätten wir schon gebrauchen können. Jetzt wollen wir einen guten Abschluss hinbekommen und am Freitag gegen Köln einen Sieg vorlegen, damit die anderen sehen, dass wir stabil sind.”
Philipp Lahm: Der Mannschaftskapitän. Bekam heuer nicht wie gewohnt ausschließlich gute Noten, sondern tatsächlich auch mal einen öffentlichen Rüffel von Bundestrainer Joachim Löw. Nicht wegen Unachtsamkeiten, Fehlpässen oder misslungenen Flanken, sondern wegen seines Buches „Der feine Unterschied”, das Passagen enthält, die so manchem übel aufstießen.
Über sein Jahr 2011 sagt er: „Ich spiele sehr gerne Fußball und deswegen sind die Spiele gegen Köln und Bochum leider die letzten Partien des Jahres. Aber ich freue mich schon auch auf den Urlaub, auf Weihnachten und Silvester. Wenn wir mit drei Punkten Vorsprung in die Winterpause gehen, kann man von einer gelungenen Hinrunde sprechen. Es ist ja schon ein paar Jahre her, dass wir im Winter ganz oben waren. So was gibt Sicherheit – und einen ruhigeren Urlaub, als wenn man wie in den letzten Jahren immer Rückstand auf die Tabellenspitze hat. Die Rückrunde der vergangenen Saison haben wir ja noch irgendwie gerettet, obwohl wir da mit gehörigem Rückstand rein sind. Aber jetzt sieht man, dass da bei uns etwas zusammenwächst. Wir haben gute Charaktere in der Mannschaft. Es macht wieder Spaß!”