Lahm über Bayern: „Es hinkt und krankt“

Philipp Lahm, zuletzt für seine Generalkritik am FC Bayern abgestraft, legt nach dem 1:1 gegen Leverkusen erneut den Finger in die Wunde. „So bekommen wir ganz große Probleme“
MÜNCHEN Als die Pfiffe der wütenden Fans gerade verklingen nach dem 1:1 gegen Leverkusen, da tritt der Mann vors Mikrofon, der sich beim FC Bayern neuerdings für die fundierte Kritik zuständig fühlt.
Philipp Lahm also gibt dem Sender „Sky“ ein Interview. Es bleibt inhaltlich – natürlich – zurück hinter dem, was Lahm zuletzt in der „SZ“ gesagt hat. Dafür hat er schließlich einen Rüffel und 25000 Euro Geldstrafe bezogen von den Chefs. Doch hat dieses 1:1 gerade nicht all das bestätigt, was Lahm angeprangert hat? Dass es am Spielsystem hakt und am nötigen Personal fehlt?
„Natürlich sind wir alle enttäuscht“, sagt Lahm nun also zum Einstieg – und darf sich doch bestätigt fühlen in seiner Generalkritik. Über die „brauchen wir nicht mehr sprechen“, sagt er – und tut es dann doch. Lahm: „Das hat man heute gesehen, dass das Spiel hinkt und krankt. Das müssen wir verbessern, sonst wird es ganz schwer, oben ranzukommen. Man hat gesehen, dass wir auch nach unserer Führung verunsichert waren. Wir brauchen möglichst schnell ein Erfolgserlebnis.“
Lahm glaubt auch zu wissen, wo die Schwachstellen liegen. Er sagt: „Es war so wie in den letzten Wochen: Was wir im letzten Drittel des Spielfeldes machen, ist einfach nicht gut genug. Wir bringen in der letzten Phase die Bälle zu schlecht rein.“ Seine eigenen Flanken sind freilich auch rar und meist unbrauchbar gewesen gegen Leverkusen.
Aber darüber redet Lahm nicht. Er sagt: „Wenn man als FC Bayern Siebter ist, kann man nicht zufrieden sein. Wir wollen ganz nach oben. Aber so bekommen wir ganz große Probleme.“ Den Namen von Louis van Gaal, seinem Trainer, nennt Lahm in diesem Interview nicht. Es kapiert ohnehin jeder, was er meint. ill