Lahm, Schweinsteiger, Kroos: Oans, zwoa, Dreieck!
Vorfahrt für Kroos, Lahm und Schweinsteiger: Sie sind das neue Herzstück des FC Bayern – Trainer Guardiola macht’s wie einst in Barcelona.
MÜNCHEN Das haben sie jetzt davon. Dieses Mammut-Programm bis Jahresende haben sich die Bayern-Stars schön selbst eingebrockt. 29 Pflichtspiele in sechs Wettbewerben werden sie bis Weihnachten absolviert haben. Durch das souveräne und weitgehend lockere 4:1 gegen Hannover ist auch das Achtelfinale im DFB-Pokal erreicht.
Mehr als 29 Partien in fünf Monaten geht nicht.
16 Mal Bundesliga (die Stuttgart-Partie am 17. Spieltag ist auf Januar 2014 verlegt), drei Runden im DFB-Pokal, das deutsche und europäische Supercup-Finale, dazu sechs Spiele in der Champions League und der Fifa-Weltpokal Ende Dezember in Marokko mit zwei Matches. Viel Holz für die Bayern-Profis.
Also wird rotiert, siehe die fünf Startelf-Wechsel von Trainer Pep Guardiola zum Hannover-Spiel. Nur in der Zentrale, im Zentrum des Spiels, scheint der Spanier sein Trio gefunden zu haben. Dort, wo das Herz des Spiels schlägt, die Bälle nach vorne in die Spitze gepumpt werden – mit möglichst hoher Frequenz. Des Peps Kern ist ein magisches Dreieck. Bestehend aus: Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und Toni Kroos.
Der Kapitän als Sechser, wofür Guardiola den Fußball-Innovationspreis 2014 erhalten müsste, die beiden anderen als Ballbesitz- und verteilungsmaschinen im Halbfeld davor. Sie folgen einem Vorbild, das Pep in Barcelona als Herzstück des Teams installierte und Grundlage der Titelhamsterei war: Sergio Busquets, Xavi und Iniesta. Mit Barça gewann das Trio sämtliche Wettbewerbe weltweit, zudem die WM 2010 und die EM 2012. Mit Ballstafetten, die den Gegner nicht in die Zweikämpfe kommen und daher verzweifeln lassen. Fertig ist das Tiki-Taka.
Die reine Lehre besagt: Ein, zwei Ballkontakte, schnelles Spiel, absolute Kontrolle – so stellt sich Guardiola sein magisches Dreieck vor. „Mit Basti, Philipp und Toni können wir gut passen”, stellte er fest, „sie sind alle super-super Spieler. Ich mag intelligente Spieler.” Weil sie sein System verinnerlicht haben. Jetzt schon – im ersten Viertel der Saison.
Dass Lahm auf Schweinsteigers Triplesieger-Position bleibt? Nicht ausgeschlossen. „Er kann das. Er hat unglaublich gespielt auf dieser Position, jedes Mal”, erklärt Guardiola. Der Trainer: „Ich weiß: Wenn der komplette Kader fit ist, kehrt er normalerweise auf seine Rechtsverteidiger-Position zurück. Aber vielleicht auch nicht.” Pep grinst. „Vielleicht ist es eine riskante Entscheidung.” Aber dafür sei er ja da, sagt er. Mit Kroos und Schweinsteiger, der laut Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge „mit seiner körperlichen Präsenz, mit seinem enormen Willen das personifizierte Mia san Mia” des Vereins ist, hat Guardiola die idealtypischen Spieler.
Und bald Alternativen: Mario Götze könnte beim Heimspiel gegen Wolfsburg am Samstag (15.30 Uhr, Sky live) wieder im Kader stehen. Wenn die verletzten Javi Martínez und Thiago zurückkehren, hätte Pep noch ein Dreieck zu Verfügung. Martínez, Thiago, Götze – auch nicht so schlecht.